7 DAYS AWAKE - Interference
Mehr über 7 Days Awake
- Genre:
- Psychedelic Rock / Indie
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Abandon Records / New Music Distribution
- Release:
- 08.10.2010
- Guiding Star
- Memento II
- Destination Zero
- Sacrileague
- Cascading Style Sheets
- Greener
- Black Holes
- Tightrope
- Your scene Sucks
- Chemtrails
- Atlas 2050
- Flight Operations
Schwieriger Brocken voller psychdelischer Monster
Lieben oder hassen geht bei 7 DAYS AWAKE irgendwie nicht. Die Band mag zwar mit ihrrem teils wirren Gemisch als Indie-Sounds, Psychedelic-Backings und emotional-experimentellem Modern Rock in vielen Punkte polarisieren, bleibt aber musikalisch einfach zu interessant, als dass man ihr die selten konventionellen Arrangements ihrer Songs zum Vorwurf machen könnte. "Interference", der mittlerweile dritte Longplayer, macht da keine Ausnahme, sondern ist die womöglich größte Herausforderung im bisherigen Bandkatalog. 7 DAYS AWAKE experimentieren hier vor allem mit Rhythmen und ihrem Gitarrensound, lassen dementsprechend aber nicht mehr so viele unterschiedliche Stimmungen zu. Doch statt einen straighteren Output zu basteln und die emotionalen Komponenten folgerichtig auszublenden, verliert sich das Trio dieses Mal regelrecht im alternativ-rockigen Fieberwahn - der mal wieder irgendwo zwischen RADIOHEAD, MUSE und diversen Modern-Prog-Outfits seinen Ursprung hat!
Das vorrangige Problem von "Interference" besteht jedenfalls darin, dass man keinen echten Zugang zu dieser Scheibe bekommt. Die Platte beinhaltet einige sehr interessante, teils auch spannende Passagen, versucht sich hierbei von Fragment zu Fragment zu hangeln, entblößt auch einige dezente Highlights, kann diese jedoch nicht würdig hervorbringen. Da stehen einige Riffs vorne an, und gelegentlich ist auch mal eine Gesangsmelodie als prägnant zu bezeichnen, doch es ist nichts dabei, was mal einen Anker setzt oder eine Klammermöglichkeit bietet. Oder anders gesagt: Viel spannendes Stückwerk, aber eben kein Fluss innerhalb der Songs, der "Intereference" als Unterbau so hilfreich sein könnte. Erst zum Ende hin manifestieren sich einige kurze Einmheiten, so etwa im schmutzigen 'Your Scene Sucks' oder im epischen 'Atlas 2050'. Aber auch hier bleibt ein gewisser Nebengeschmack haften, da man nicht vom Gedanken loskommt, ein Sammelsurium aus Klängen zu Ohren zu bekommen, welches als geschlossenes Ganzes nicht so funktioniert, wie es hätte funktionieren sollen!
Insofern ist "Interference" von der ersten bis zur letzten Sekunde eine richtig schwierige Geschichte, die sicher ihre Sympathisanten finden wird, deren Inhalt aber bei weitem nicht so harmonisch erzählt wird wie bei den oben angeführten Bands. Weniger ist eben mehr - immer noch!
Anspieltipps: Destination Zero, Your Scene Sucks
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes