7TH MOON - Alter Alma
Mehr über 7th Moon
- Genre:
- Gothic Doom Metal
- Label:
- Trisol
- Release:
- 18.02.2002
- Love, Sweet Death
- The Eternal Flight
- I'm The King Again
- Land Of Rain
- The Shine Of The Unknown
- The Mermaid Chant
- Man Lives Apart
Aus dem eher sonnigen Spanien kommt eine neue, vielversprechende Gothic-Band namens 7TH MOON, die in ihrer Musik Anleihen an mit etwas Trash gewürztem Doom Metal verarbeiten. Ihr Debut kann, um eine Zuordnung zu erleichtern, mit frühen Werken von THE GATHERING oder THE 3RD AND THE MORTAL verglichen werden, ist aber durch so manche Ergänzung und Variation angereichert.
Zum Einen braten die Gitarren recht ordentlich, heftigere Growling Vocals finden Anwendung, eine besondere Note erhält der Sound durch die teils klassische Aufbereitung, unterstützt durch Cello-Klänge und den unaufdringlichen Einsatz der Keyboards. Schnelle, kraftvolle Passagen wechseln sich mit schwerfälligen, melancholischen Parts ab, und getragen wird die Musik vor allem durch die kräftige Stimme von Sängerin Sonia, die auch die düsteren Texte beisteuert. Diese Gesangslinien lassen durchaus noch einen weiteren Vergleich mit der Melodieführung von AFTER FOREVER zu.
Bereits das Engels-Cover ist ein echter Blickfang, zwei weitere düsterromantische Bilder dieser Art zieren das Innere des Booklets, das alle nötigen Infos zu Texten und Band enthält. Einige der Stücke wirken passagenweise ein wenig trashig und nervig; die Vorgabe der ersten beiden Songs kann leider nicht durchgehend gehalten werden, zumal die ähnlich bleibende Melodieführung nach und nach etwas eintönig zu wirken und mangels herausragender Ohrwürmer etwas vor sich hinzuplätschern beginnt. Die anfängliche Qualität wird erst mit "The Shine Of The Unknown" wieder aufgenommen, wo auch das Cello sehr gelungen zum Einsatz kommt. Abgeschlossen wird das Erstlingswerk mit einem Ausflug in Black-Metal-lastige Gefilde - "Man Lives Apart" beginnt zwar mit einem wundervoll schwebenden Gitarrenteppich und ruhigem Gesang, aber im Wesentlichen darf Frontfrau Sonia nach diesem Einstieg schweigen und muss dem rauen Männergrunzen weichen, das den härteren Ausklang des Stückes dominiert. Hier wird leider auch wieder etwas unausgereift herumgeschrebbelt und mit gelegentlichen Disharmonien gearbeitet - wenngleich diese Stilbrüche beabsichtigt sein mögen, erschweren sie doch das Hineinfinden in die musikalische Stimmung des Albums.
Mit lediglich 40 Minuten Spielzeit und gemessen an den gelungeneren Passagen dieses Albums bleibt zu sagen, dass man etwas wenig Futter für sein Geld bekommt, aber in der Summe ist das Material eine gelungene Sache mit interessanten Vermischungen; dem Jubel des Labels kann ich mich jedoch noch nicht anschließen, da warte ich besser erst einen Nachfolger ab, um ein definitives Urteil abzugeben.
Anspieltipps: "Love, Sweet Death", "The Shine Of The Unknown"
- Redakteur:
- Andreas Jur