7THORNS - Glow Of Dawn
Mehr über 7thorns
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.03.2007
- Hero At Last
- Seven Thorns
- Until Freedom Last Forever
- The Henchman
- Till The End Of Time
- Before We Go This Far
- Glow Of Dawn
- Dream World
- From The Skies
- Aligned With Divinity
Hinter dem Namen 7THORNS verbirgt sich ein dänischer Newcomer, der mit "Glow Of Dawn" ein erstes selbst produziertes Album vorlegt. Hält man die CD zum ersten Mal in den Händen, fällt sofort die edle Aufmachung ins Auge, das hübsche Booklet blättert man gerne durch. Das Hochglanzformat setzt sich bei den Arrangements und der Produktion fort, sehr professionell und präzise im Zusammenspiel, hier sind definitiv keine blutigen Anfänger am Werk. Der typisch skandinavische, melodische Power Metal des Quintetts klingt haargenau wie eine Kreuzung aus HAMMERFALL und SONATA ARCTICA: Das traditionelle, stets etwas pathetische Songwriting von Dosen-Oscar und Co. trifft auf das fröhlich-eingängige, symphonisch angehauchte Uptempo, das die Frühphase der Finnen mit den arktischen Klangstücken kennzeichnete. Verstärkt wird dieser Eindruck noch dadurch, dass Sänger und Songwriter Thomas stellenweise ziemlich stark an den jungen Joachim Cans erinnert. Diese Melange ist prinzipiell erstmal begrüßenswert, doch da sie schon mit Innovation nicht punkten kann, steht und fällt sie mit der Qualität der Melodien und Hooklines. Pickt man sich die Rosinen dieses Kuchens in Form wirklich schöner Hymnen wie 'Until Freedom Lasts Forever' oder 'The Henchman' heraus, kann man diese Qualität manchmal auch schon ausmachen.
So far, so good, so what? Na ja, das Problem von "Glow Of Dawn" ist, dass das Album völlig glatt, durchgestylt und somit charakterlos daherkommt. Gute Musiker und ein ordentliches Studio sind eben noch lange keine Garanten für eine wirklich hochklassige Platte. Dazu braucht es so etwas wie übersprudelnde Kreativität und eine gehörige Portion Mut zum Risiko. Davon sind 7THORNS noch soweit entfernt wie George "Dabbeljuh" Bush vom Friedensnobelpreis. Unterm Strich gibt es viel zu wenig auf "Glow Of Dawn", was wirklich aufhorchen lässt und den Hörer neugierig auf mehr macht. Wenn dann brauchbare Songs wie die oben genannten auch noch von schlappen Rohrkrepierern wie 'Till The End Of Time' und furchtbarem Schlager-Metal-Kitsch wie 'Dream World' begleitet werden, findet die anfängliche Freude sehr bald ein jähes Ende. Die Mehrzahl der übrigen Nummern ist zwar sauber und ordentlich gemacht, schreit jedoch förmlich nach Beschreibung wie "Schema F" oder "Am Reißbrett entworfen".
Somit fallen 7THORNS trotz einer soliden Figur im Pflichtprogramm aufgrund der verkorksten, weil an Ausstrahlung armen und vorhersehbaren Vorstellung in der Kür letztlich doch durch. Da muss einfach mehr Spannendes, Originelles und Packendes kommen, um im dicht besiedelten Power-Metal-Habitat eine echte Überlebenschance zu haben. Wer dennoch denkt, dass "Glow Of Dawn" genau das ist, was der heimischen Sammlung noch fehlt, der kann das gute Stück für 15 Euro über die Website der Band ordern.
Anspieltipps: Until Freedom Lasts Forever, The Henchman, From The Skies
- Redakteur:
- Martin van der Laan