8 FOOT SATIVA - The Shadow Masters
Mehr über 8 Foot Sativa
- Genre:
- Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sativa Records
- Release:
- 13.01.2014
- As It Burns
- Shadow Masters
- Summoned To Rise
- Feeding The Weak
- Never Abide
- Anatomy Of Hate
- Visions Of Red
- Back To Barebone
- West As
- The Second Chance
Maximal mögliche Besinnung aufs Wesentliche
Während Australien in den vergangenen Jahren eine beachtliche Anzahl an erfolgreichen Bands quer durch alle Sparten der Rockmusik hervorgebracht hat, sieht es mit dem östlichen Nachbarn, Neuseeland, deutlich magerer aus. Auch von 8 FOOT SATIVA dürfte hierzulande bislang kaum jemand einen Ton gehört haben. In ihrer Heimat haben die fünf Knüppelköppe innerhalb der letzten Dekade mit bislang drei Veröffentlichungen schon die Charts erobert und erfolgreiche Tourneen mit Metal-Heroen wie PANTERA, METALLICA oder MOTÖRHEAD absolviert – international steht der Durchbruch noch aus. Das könnte sich nun mit "The Shadow Masters" ändern, wird die vierte Langrille der Kiwis doch von enormen Vorschusslorbeeren begleitet. Ob diese gerechtfertigt sind?
Der erste Höreindruck sorgt zunächst kaum für Euphorie: Solide produziert, kompakt komponiert, bringt "The Shadow Masters" alles mit, was man von einer modernen Metal-Platte heutzutage erwarten kann – und kein bisschen mehr, hätte ich fast gesagt. Die Truppe vom anderen Ende der Welt liefert eine sehr routinierte, schlagfertige Mischung aus modernem Thrash und melodischem Death Metal ab, bietet jedoch wenig Anlass zur überbordenden Begeisterung. Das Soundgewand schlicht, der Sänger etwas nervig krächzend, die Arbeit der Instrumentalfraktion rundweg ordentlich, doch ohne Momente für die Ewigkeit. Und das soll nun Neuseelands wichtigster Metal-Export sein? Nach dem ersten Durchgang bleibt mehr als nur skeptisches Stirnrunzeln.
Relativ schnell wird allerdings klar, dass 8 FOOT SATIVA sich tatsächlich von der breiten Masse an artverwandten Bands abhebt – und zwar aus dem einfachen Grund, dass sich die Truppe sehr überzeugend auf das Wesentliche konzentriert, ganz ohne Schnörkel und Eindruck schindende Effekte. Gingen uns in den vergangenen Monaten nicht die immer überproduzierteren Veröffentlichungen zahlloser 0815-Metalcoreacts auf den Wecker? Riefen nicht betont fette, uninspirierte Breakdowns bestenfalls noch ein Gähnen hervor, doppelläufige Gitarrenleads über brutalem Geschrei hier und da ein müdes Lächeln? 8 FOOT SATIVA zeigt, dass es auch anders geht: Mit den im Schnitt dreiminütigen Tracks auf "The Shadow Masters" zelebriert die Band astreinen, auf den Punkt gebrachten modernen Metal, ohne Umwege, ohne Effekthascherei. Der Opener 'As It Burns' geht aus dem Stand weg übers Tempolimit, die Stahlsaitenfraktion thrasht gefällig, das garstige Geschrei von Frontmann Justin Niessen kümmert sich einen Dreck um Ästhetik oder aufgesetzte Schockeffekte, und nach nicht einmal 50 Sekunden folgt bereits ein ultracooler Refrain, der mit seinem flotten Groove und der ganz klassisch-metallisch ausgerichteten Gitarrenarbeit vielleicht nicht beim ersten, aber garantiert mit dem zweiten Durchgang ins Gehör und beide Beine geht. Sehr feierlich auch das kurze Headbang-Interlude mit der epischen Mitgröhlzeile "Death comes in all its beauty...". Das taugt ja doch was! Die ultimativen Highlights sucht man zwar mit der Lupe, doch der Teufel steckt im Detail, wie beispielsweise beim grimmigen Mitsing-Chorus von 'Summoned To Rise', einer mächtigen Death-Metal-Hymne, oder dem fast schon kongenialen 'Visions Of Red': Der Einstieg reiner Power Metal, der Vers brutaler Death/Thrash, der Refrain rhythmisch-groovend im besten Nu-Metal-Stile - ja, ich habe das böse N-Wort gesagt, und das ist hier durchaus als Kompliment gemeint!
Fazit: Keine Offenbarung, doch im allerbesten Sinne solide Arbeit mit dem Gespür fürs Wesentliche. Anhänger der unterschiedlichsten Lager, Fans von KILLSWITCH ENGAGE, ARCH ENEMY, AMON AMARTH, aber auch DISTURBED oder PANTERA dürften sich mit "The Shadow Masters" wohlfühlen. Ein dickes Lob an diese Band, so unprätentiös das zu zelebrieren, was ein jeder von uns liebt und lebt – Metal, Metal, und nochmals Metal.
Anspieltipps: As It Burns, Summoned To Rise, Visions Of Red, Feeding The Weak
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause