96 BITTER BEINGS - Synergy Restored
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über 96 Bitter Beings
- Genre:
- Alternative Rock / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 25.11.2022
- Vaudeville's Revenge
- Wish Me Dead
- Fire Skyline
- Throw Yourself Inside
- 90 Car Pile Up
- Bedtime Story
- Bloodrock Mania
- Slither Away
- Taken By Surprise
- Adios Amigo
- Conditioned Or Unconditional
Moderner Hard Rock mit tollen Riffs und eigentümlichem Gesang.
Der Amerikaner Deron Miller ist eine ganz schön umtriebige Gestalt der Metal- und Rockszene, denn als Gitarrist und Sänger ist er nicht nur bei den Prog-Metallern FOREIGN OBJECTS und Melodic-Deathern WORLD UNDER BLOOD aktiv, sondern war auch lange erfolgreich mit den Rockern CYK unterwegs. Nachdem er CYK im Jahr 2011 im Streit verlassen hatte, gründete er 96 BITTER BEINGS, um weiterhin seiner Leidenschaft für modernen Hard Rock zu frönen. "Synergy Restored" markiert dabei das zweite Album seit der Bandgründung im Jahr 2018 und soll mit der Unterstützung von Nuclear Blast im Rücken auf den Erfolg des Debüts "Camp Pain" aufbauen.
Musikalisch ließen sich die elf Kompositionen dabei irgendwo in der Schnittmenge zwischen FIVE FINGER DEATH PUNCH, SHINEDOWN und BLACK STONE CHERRY einorden, wobei mich im Falle von 96 BITTER BEINGS insbesondere die Gitarrenarbeit überzeugt und aufhorchen lässt. So sind die Riffs nicht nur wohltuend metallisch ausgefallen und dominieren die meisten Songs auf "Synergy Restored", auch der Gitarrensound ist mit seinem Grenzgang zwischen Distortion, Fuzz und Syntheziser sehr eigenständig, was der Platte insgesamt einen hohen Wiedererkennungswert verschafft. Gleiches gilt übrigens auch für Derons Gesang, der allerdings dank seiner ungewohnten Klangfarbe irgendwo zwischen Ivan Moody, Lemmy und Bon Scott durchaus einer gewissen Eingewöhnungszeit bedarf. Und selbst nach selbiger ertappe ich mich zumindest dabei, wie mir manche Passagen noch immer etwas zu gezwungen klingen, doch insgesamt hilft auch der ungewöhnliche Gesang dabei, 96 BITTER BEINGS einen eigenständigen Sound zu verpassen.
Also eigentlich alles bereit für ein spätes Rock-Highlight des Jahres, oder? Nun, um zu selbigem zu werden fehlt den Songs auf "Synergy Restored" oft die richtig packende Hookline, die mir sofort nicht mehr aus dem Ohr gehen will. Ja, in Songs wie 'Fire Skyline', 'Wish Me Dead' oder 'Bloodrock Mania' sind durchaus ein paar gute Gesangsmelodien zu vernehmen und generell geht das Metrum der Texte recht schnell ins Ohr, trotzdem erinnere ich mich bei den genannten Tracks und auch bei den übrigens Songs der Platte eher an die wirklich tollen und melodischen Gitarrenriffs als an Gesangspassagen. Gepaart mit einem unheimlich guten Gespür für einen zwingenden Groove macht das den Silberling insgesamt trotzdem zu einer sehr unterhaltsamen Angelegenheit, trotzdem fehlt in meinen Ohren das letzte Quentchen, um das hier zu einem Kandidaten für meine Top 20 des Jahres zu machen.
So komme ich unter dem Strich auf ordentliche 7,5 Zähler mit starker Tendenz nach oben. Solltet ihr euch mit dem eigentümlichen Gesangstil von Deron noch besser anfreunden können als ich, dürft ihr dazu gerne noch einen ganzen Punkt addieren. Für mich bleibt 96 BITTER BEINGS so aber erst einmal nur eine Band, die ich für die Zukunft definitiv auf dem Zettel habe, die sich aber noch nicht direkt einen Platz unter meinen Favoriten erspielen konnte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs