A-CRID - The A-Dentity
Mehr über A-Crid
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Release:
- 15.05.2009
- The Letter
- Devil May Care
- Stay Away
- Possessed
- World Of Darkness
- Your Wrack
Industrial Metal aus deutschen Landen.
A-CRID sind ein junges, deutsches Quintett aus Bayern, das uns mit "The A-Dentity" ihr erstes musikalisches Lebenszeichen präsentiert und dabei auf Industrial Metal mit männlichem und weiblichem Gesang setzt. Das vorliegende Produkt beinhaltet sechs Songs zweier unterschiedlicher Aufnahmesessions und dürfte grob allen Fans von FEAR FACTORY und WHITE ZOMBIE gefallen. Rein ins Vergnügen.
Musikalisch ist das Album gewollt minimalistisch, rockt und knallt aber. Die vielen Loops und Samples verleihen den harten Stakkato-Rhythmen einen modernen Touch und lockern das Endresultat erheblich auf. Dem Ganzen fehlt lediglich noch ein bisschen mehr Dampf unter den Kesseln und es könnte insgesamt noch mehr schieben und brachialer aus den Boxen brettern. Vor allem im Schlagzeugbereich sollte man soundtechnisch in Zukunft noch ein bisschen nachlegen, denn eine Snare wie bei 'Stay Away' wirkt eher abschreckend. Obwohl die Jungs und das Mädel ihre Sache recht ordentlich machen, fehlen letztendlich die musikalischen Überraschungen und Höhepunkte. Hier mal ein gutes Riff, da mal eine nette Wendung, insgesamt aber zu wenig, um aus der breiten Masse herauszustechen.
Gesanglich bieten uns A-CRID eine tiefe und harte Männerstimme, die im Studio von JUSTICE-Frontmann Michael "Mitch" Schmidt verkörpert wird, sowie mit Janette eine weibliche Singvariante. Hier besteht jedoch die größte Diskrepanz. Während die harte Variante extrem gut zur Musik passt und Vergleiche zu Burton C. Bell hervorruft, kann das weibliche Pendant nur bedingt punkten. So hat sie oftmals unüberhörbare tonale Schwierigkeiten ('The Letter') und schafft es auch über die gesamte Distanz nicht, eine richtige Attitüde und Bindung zur Musik aufzubauen. Die Melodien und Refrains sind meist zu handzahm vorgetragen, so dass einfach die notwendige Magie und Gänsehaut fehlt. Die gesungenen Passagen dürften einfach zu tief für Janette sein, was eine gewisse Monotonie nach sich zieht. In einigen ruhigen Strophenpassagen kann sie dagegen mit ihrer leicht säuselnden Stimme zumindest teilweise punkten ('Stay Away', 'Possessed'). Daran sollte man in Zukunft auf jeden Fall noch intensiver arbeiten.
Die beiden abschließenden Songs 'World Of Darkness' und 'Your Wrack' werden als Bonussongs deklariert, wobei ich nicht genau weiß, ob sie aus einer früheren oder späteren Session stammen. Auf jeden Fall können aber beide Songs durch eine rauere und direktere Produktion überzeugen. Ich bin mal echt gespannt, wohin der Weg von A-CRID führen wird, denn die Voraussetzungen sind gut, nur an der Umsetzung hapert es im vorliegenden Fall noch etwas. Wer grundsätzlich an Industrial Metal einen Narren gefressen hat, der sollte die Bayern mal antesten.
Anspieltipps: 'World Of Darkness', 'Stay Away'
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Chris Staubach