A-Z - A-Z
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2022
Mehr über A-Z
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 12.08.2022
- Trial By Fire
- The Far Side Of The Horizon
- The Machine Gunner
- Rise Again
- Window Panes
- Run Away
- Stranded
- At The Waters Edge
- Borrowed Time
- Sometimes
- The Silence Broken
Ray Alder. Mark Zonder. Was soll da schief gehen?
Hinter A-Z (sprich: "A through Z") stecken Ray Alder und Mark Zonder, womit die Erwartungen natürlich recht hoch sind, immerhin hat Ray Alder mit FATES WARNING, REDEMPTION, ENGINE oder seinem eigenen Namen noch nie auch nur einen schwachen Song veröffentlicht und Mark Zonder mit FATES WARNING und WARLORD diverse Klasssiker eingetrommelt. Auch stilistisch hat man durch diese Musiker natürlich eine gewissen Erwartung, wobei man bedenken sollte, dass bei FATES WARNING oder REDEMPTION ja Jim Matheos respektive Nick van Dyk die Songs geschrieben haben und die progressive Ausrichtung gar nicht von den beiden Herren kommt. Dafür spricht aber, dass man sich mit dem Franzosen Vivien Laulu als Keyboarder noch einen echten Proggie dazu geholt hat. Mit Bassist Philip Byrnoe hat Mark Zonder bereits bei WARLORD zusammengearbeitet, Gitarrist Joop Walters wiederum hat Vivien Lalu von seiner Band LALU mitgebracht.
Natürlich sind sich Alder und Zonder diesen Erwartungen bewusst und wollen mit dem Bandnamen eben auch anzeigen, dass man von A-Z alles hier erwarten darf. Eine Vorgabe, die dieses Debütalbum durchaus umsetzt, denn schnell wird klar, dass "A-Z" sicher nicht in die Schublade "Prog" passt und höchstens genau deshalb eben doch etwas progressiv im Wortsinne ist. Das erkennt man bereits an Details wie den Songlängen, die fast durch die Bank bei etwas unter vier bis etwas über fünf Minuten liegen. Lediglich 'The Far Side Of The Horizon' kratzt an der Sechs-Minuten-Marke. Dazu kommt eine Nummer wie das vorab veröffentlichte 'The Machine Gunner', das ein ziemlich geradliniger Metal-Song ist oder das sehr schöne, beinahe erhabene 'Rise Again'. Gerade bei ersterem zeigt Alder dann auch neue Facetten seiner Stimme, klingt etwas rauer und aggressiver, was dem Song super zu Gesicht steht. Auf der anderen Seite gibt es Songs we 'Window Panes', wo Alder mit sagenhaften Melodielinien glänzt, wie man sie eben von FATES WARNING oder REDEMPTION kennt und liebt. Fantastisch.
Neben Alders Stimme wird natürlich auch Zonders Schlagwerk hier immer wieder ins rechte Licht gerückt. Hier ist 'Stranded' ein wunderbares Beispiel dafür, wie originelle Pattern einen Song auf das nächst höhere Level heben können und zeigt zudem gleichzeitig, dass auch Joop Walters mit seinem gefühlvollen Spiel Glanzlichter setzten kann.
Auffällig ist auch, dass sich viele Melodien erst nach einer Weile im Hirn festsetzen. Klar, 'The Machine Gunner' bleibt auf Anhieb haften, aber mit der Zeit setzen sich immer mehr Songs fest. Nicht selten, habe ich Songs wie das flotte 'Run Away', das verträumte 'Stranded' oder meinen persönlichen Favoriten 'Sometimes' gleich nach dem Aufwachen im Ohr. Auch mal Tage nachdem ich "A-Z" das letzte Mal gehört habe. Das ist für mich immer ein großes Qualitätsmerkmal.
Es bleibt also dabei: Wenn Ray Alder singt, ist das Album fantastisch. Klar ist, dass Jim Matheos' neue Band KINGS OF MERCIA sich mächtig strecken muss, um A-Z in die Schranken weisen zu können. Das wird ein spannender Vergleich, der im nächsten Monat aufgelöst wird, wenn die KINGS OF MERCIA ihr Debütalbum veröffentlichen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk