ALOOP - Global Crisis
Mehr über ALooP
- Genre:
- Neo Thrash / Modern Metal
- Label:
- Edgerunner / VME
- Release:
- 12.09.2004
- Breath Of The Self-Righteous
- An Ode To The Six-Sided Man
- Insomnia
- The Eye Above
- End Of History
- Global Crisis
- Time To Decide
- 333 - Inner Nightmare
- Artificial Reality
- Hell On Earth
Es ist nicht ganz einfach, die jungen Dänen von ALOOP stilistisch einzuordnen, ohne dabei anzuecken oder Widerworte zu ernten. Drum fange ich lieber erstmal damit an, die Hauptmerkmale ihres Sounds aufzulisten, ohne gleich die Schubladen zu öffnen. Das Quintett zockt in erster Linie astreine, thrashige Riffs, allerdings mit ordentlich runtergestimmten Gitarren und einer sehr druckvollen, modernen Produktion. Der Gesang bewegt sich zumeist im Bereich heißerer Shouts und tiefer Growls, wobei Sänger Bo Larsen aber auch cleane Vocals gut dosiert und wirkungsvoll einsetzt, welche das Gesamtbild irgendwo in die Nähe von FEAR FACTORY rücken, so dass ich mich dann doch dazu durchringen kann, die Jungs im Bereich des Neo Thrash zu verorten, wobei aber durchaus auch der melodische Death Metal schwedischer Prägung und das, was man heute gemeinhin Metalcore nennt seine Duftmarke hinterlassen haben dürfte.
Doch genug der Schubladen-Debatte, ALOOP starten den sehr starken und von extrem dynamischem Drumming geprägten Opener 'Breath Of The Self-Righteous' stilecht mit einem Nachrichten-Sample und steigen mit messerscharfen Riffs der besten SLAYER-Schule in den Song ein. Der cleane Gesang ist hier wohl dosiert und beschränkt sich auf die Bridge und die Backing Vocals im Refrain. Sehr schön gemacht. Das folgende 'An Ode...' wechselt zwischen melodischen Leadgitarren und Core-mäßigeren Riffs und legt einen deutlich stärkeren Schwerpunkt auf die hier recht psychedelisch anmutenden cleanen Gesangspassagen. 'Insomnia' schlägt in eine ähnliche Kerbe, kommt aber auch noch mit einigen elektronischen Sounds um die Ecke, so dass sich der FF-Vergleich noch ein bisschen mehr aufdrängt, bevor 'The Eye Above' wieder etwas brutaler und intensiver zulangt. Doch auch hier bekommen wir einen sehr melodischen, weitestgehend klar gesungenen Refrain serviert, der aber wirklich gut hängen bleibt. Das kurze 'End Of History' leitet das Titelstück des Albums ein, welches mit apokalyptischen Samples und akustischen Sounds loslegt, bevor eine orientalische Leadmelodie langsam die dominante Rolle übernimmt. Es folgen Stakkatos, abwechslungsreicher Gesang und ein starker, aggressiver Refrain. In dem Dreh geht's weiter, wobei ich mit 'Time To Decide' und 'Artificial Reality' noch recht gut warm werde, während '333 - Inner Nightmare' etwas monoton an mir vorbeirattert. Das abschließende Instrumental ist sehr schön, aber vielleicht ein bisschen zu lang.
Insgesamt ist zu sagen, dass die Stilrichtung zwar prinzipiell nicht so ganz die meine ist, aber dass ALOOP durchaus zu den besseren Genrevertretern gehören und ich mir sehr gut vorstellen könnte, dass Fans von FEAR FACTORY, MNEMIC und den neueren SLAYER ihre Freude an diesem hervorragend produzierten und aufwendig aufgemachten Debüt-Scheibchen haben dürften. Reinhören könnt ihr bei der Band direkt.
Anspieltipps: Breath Of The Self-Righteous, The Eye Above, Global Crisis
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle