AOR - Journey To LA
Mehr über AOR
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Escape Music
- Release:
- 28.08.2009
- Waiting In The Darkness
- Don't Turn Back
- Love Remains The Same
- Read The Signs
- Just For Love
- Desperate Dreams
- Never Surrender
- The View Of You
- Heartless
- West Into The Sun
- Lost In Your Eyes
- You're My Obsession
Eine All-Star-Band mit einem All-Star-Backing - geht das gut?
Auch wenn AOR nicht aus der Idee heraus geboren wurden, zu einer All-Star-Kapelle zu mutieren, hat sich das Ensemble im Laufe der Jahre zu einer eben solchen entwickelt. Frédéric Slama, Tommy Denander und auch Philip Bardowell sind in der Szene längst keine Unbekannten mehr und haben den Melodic Rock in den vergangenen Jahr(zehnt)en maßgeblich geprägt. Mehr noch: Im Laufe der Zeit hat das magische Trio zahlreiche Kontakte geknüpft, die sich die Band nun zunutze macht, um das neue Album "Journey To LA" mit allerhand Gastauftritten aufzuwerten. Doch wieviel All-Star verträgt eine an sich schlichte Hardrock-Scheibe?
Fest steht jedenfalls, dass AOR die Erwartungen an ihren aktuellen Silberling deutlich hochgeschraubt haben - schließlich sind Persönlichkeiten wie Steve Lukather (TOTO), Bill Champlin (CHICAGO) und Steve Overland (FM) keine Nobodys mehr. Doch schon nach kurzer Zeit zeigt sich, dass dieser Bonus sich auf "Journey To LA" immer wieder auszahlt. Das Album ist vielseitiger, die Kompositionen dementsprechend spürbar mit einem weiter reichenden Background gesegnet. Geht der Opener 'Waiting In The Darkness' beispielsweise noch als astreiner Classic-Rock-Track durch, überzeugen Stücke wie 'Don't Turn Back' und 'West Into The Sun' mit einem erstaunlich modernen Groove und einer Riff-orientierten Marschrichtung. 'Never Surrender' wiederum schneidet in Ansätzen den progressiven Bereich und gibt den Gastakteuren viele Spielräume, um sich in einem ausufernden, fantastischen Solo auszutoben. Selbst wenn hier die persönliche Selbstbeweihräucherung einiger Herrschaften im Vordergrund steht, geht der Song unter die Haut und gleichsam in die Bestenliste dieses Releases an die Front.
Letzteres ist beim ernüchternden Qualitätsgefälle von "Journey To LA" aber auch keine große Schwierigkeit, denn so überzeugend die genannten Nummern sind, so schwer wiegen die Durchhänger, die AOR auf dieser Platte platziert haben. Viele unauffällige Sachen zeichnen das Gesamtbild, angefangen bei schlichten Midtempo-Rockern wie 'Love Remains The Same' und 'Read The Signs' bis hin zu kaum spektakulären Melo-Rockern wie 'You're My Obsession'. Da fehlt der Saft, die zündende Idee, manchmal aber auch einfach nur eine gute Hookline. Folgerichtig ist "Journey To LA" auch nur ein partielles Vergnügen, das die Band immer wieder mit uninspiriert anmutenden Songs beeinträchtigt. Womit wir wieder bei der Eingangsfrage wären, die hier nicht eindeutig beantwortet werden kann. Nur soviel: Für ein All-Star-Werk ist "Journey To LA" eine ziemlich dünne Sache!
Anspieltipps: Waiting In The Darkness, Never Surrender
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes