AOR - L.A. Attraction
Mehr über AOR
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- MTM Music / SPV
- Release:
- 27.01.2006
- How Could I Ever Forgive Her
- Don't Ever Say Goodbye
- One More Chance
- Like An Open Book
- The House Of Love
- Tears In The Rain
- I Won't Give Up On You
- The Spark Of My Soul
- Last Chance At Love
- L.A. Winds
- Give A Little Love
- Lost In Your Eyes
Fréderic Slama hat mit seiner Combo AOR schon so einiges erreicht. Wenn man allein mal einen Blick auf die Gastmusiker wirft, die sich seit dem Debüt aus dem Jahre 2000 auf den drei bisherigen Alben verewigt haben, muss man schon fast ehrfürchtig auf die Knie gehen. Tommy Denander, Göan Edman, Tony Franklin und nahezu die komplette TOTO-Besetzung gehört zu dieser erlesenen Schar, und damit ist nicht einmal ein Drittel erfasst. Denander ist sogar mittlerweile fest im Line-up von AOR verankert und spielt auch auf dem neuen Album eine tragende Rolle. Was ist also so besonders an der Musik von Fréderic Slama, dass sich diese Musiker immer wieder dazu hinreißen lassen, einen Gastbeitrag beizusteuern? Nun, ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht und kann es irgendwie auch nicht verstehen.
Mit einem Album wie "L.A. Attraction" als Maßstab kann ich nur auf das hervorragende, gefühlvolle Gitarrenspiel der Herren Denander und Slama verweisen. Die beiden solieren zwar nicht ständig, aber in den dennoch zahlreich vorhandenen Instrumentalparts bekommt man auf der Sechssaitigen so einiges geboten, was das Prädikat 'vom Feinsten' verdient. In Songs wie 'The House Of Love', 'One More Chance' sowie beim souligen 'Give A Little Love' (mit toller Gesangsperformance) erreicht diese Darbietung schließlich ihren Höhepunkt.
Highlights in Bezug auf die Songs muss man allerdings lange Zeit suchen. Wirklich herausragend ist keine der zwölf Kompositionen, und oftmals muss man leider auch sagen, dass die getragenen Stücke eine nichts sagende Ausstrahlung haben. Ein anderes Wort für dieses Emfinden wäre wohl Langeweile, und davon gibt es auf "L.A. Attraction" zwischenzeitlich so einige. Stücke wie 'Tears In The Rain', 'Last Chance At Love' und 'Don't Ever Say Goodbye' wollen einfach nicht zünden, weil innerhalb des jeweiligen Songs definitiv zu wenig passiert, was dem Lied auch wirklich dienlich wäre. Immerzu gefühlvolles Gitarrenspiel kann da auf Dauer nicht die Lösung sein, und das wird der Gesamtstimmung auf "L.A. Attraction" auch mehrmals zum Verhängnis.
Im zweiten Teil kann man sich wegen der astreinen instrumentalen Performance zwar das ein oder andere Mal aus dem Schlamassel retten, doch das reicht sicherlich nicht aus, um bei diesem Album von einem wirklich empfehlenswerten Werk zu reden. Spieltechnisch ist es das zwar zweifellos, aber bezogen aufs Songwriting, kann ich leider von einer deutlichen Kritik nicht absehen. Viele Gaststars und eine perfekte Reputation sind eben nicht immer das Allheilmittel, und genau davor sollten potenzielle Hörer gewarnt sein.
Anspieltipps: Give A Little Love, Like An Open Book
- Redakteur:
- Björn Backes