ATOA - Unter Wölfen
Mehr über ATOA
- Genre:
- Modern Metal / Modern Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Arising Empire / Nuclear Blast
- Release:
- 01.04.2016
- Du lebst nur einmal
- Nichts zu verlieren
- Hetzjagd
- Stunde Null
- Die Sonne
- One Love, One Heart
- Herzblut
- V
- Der Funke zur Rebellion
- Heureka
- Märtyrer
- V (Remix)
Hardcore mal anders!
Dass ATOA (einst A TALE OF AMITY) sich in den nächsten Monaten wahrsscheinlich noch häufig mit CALLEJON messen lassen muss, liegt sicherlich nicht nur daran, dass deren Frontmann Kotsche sich auf "Unter Wölfen" auch als Gastakteuer verewigen konnte. Auch musikalisch gibt es durchaus einige Parallelen zwischen den beiden Bands, wobei man den Düsseldorfern am Ende zuschreiben kann, mit ein bisschen mehr Energie, dafür aber nicht ganz so metallisch zur Sache zu gehen. Das erste Album unter neuer Flagge ist eine durchweg gelungene Mischung aus treibenden Hardcore-Riffs, einprägamen Melodien und vielen zeitgemäßen Crossover-Nuancen, die vielleicht einen polarisierenden Effekt haben werden, den Gesamteindruck aber nur positiv formen. Denn am Ende siegen die Ohrwürmer - und davon hat ATOA zum Start ins neue Bandleben gleich eine ganze Palette auf Vorrat.
Bereits im ersten Drittel von "Unter Wölfen" setzt es einen Hagel aus Hooklines und derben Grooves, der zwar mitsamt der deutschen Texte ein wenig befremdlich wirkt, nach mehreren Durchgängen aber einfach nur noch geil kommt. Nummern wie 'Nichts zu verlieren' und 'Die Sonne' generieren den Trademark-Sound von ATOA, 'One Love, One Heart' überzeugt trotz kurzer Rap-Einlagen, und wenn es um packende Hymnen geht, haben die Rheinländer in 'V' und 'Heureka' auch Argumente parat, denen man sich nicht verwehren kann. Lediglich der abschließende Remix bleibt Geschmackssache, passt aber zum sehr offenen, zeitgemäßen Setting, in dem ATOA die kreative Ader auslebt. Insofern geht selbst die kurzzeitige Entfremdung des eigenen Sounds in Ordnung, zumal die Band zuvor schon ordentlich abgeräumt hat.
Alben wie "Unter Wölfen" sind momentan noch in der Minderheit, dürften aber dank der euphorisierenden Wirkung in Zukunft noch eine gewaltige Rolle spielen. Das sollte sich auch ESKIMO CALLBOY mal auf die Fahne schreiben, denn hier gibt es Anschauungsmaterial für die Optimierung dieses Sounds!
Anspieltipps: Hetzjagd, Nichts zu verlieren, V, Märtyrer
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes