A.C.O.D - II: The Maelstrom
Mehr über A.C.O.D
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dooweet Records
- Release:
- 15.09.2015
- Another Path
- Way Of Death
- Abuse Me
- Ghost Memories
- Words Of War
- Black Wings
- Rise
- Cold
- Death Breath
- Unleash The Fools
- Fallen
- Crimson
- To The Maelstrom
Großartige Musiker, eher schwaches Songmaterial
Das Sextett A.C.O.D hat sich in der französischen Metalszene in den letzten Jahren bereits einen Namen erspielt. Seit der Bandgründung im Sommer 2006 brachten die Jungs aus Marseille bereits zwei Alben sowie eine EP auf den Markt. Auch auf den Bühnen unseres Nachbarlandes waren die sechs Musiker regelmäßige Gäste und konnten so zahlreiche Fans von sich überzeugen. Der Erfolg blieb bisher jedoch auf ihr Heimtland beschränkt, wodurch hierzulande wohl kaum einem der Name A.C.O.D ein Begriff sein wird. Das soll sich mit dem neuesten Release "II: The Maelstrom" ändern, so zumindest der Plan der Franzosen.
Die eigene Musik beschreibt das Sextett gerne als "Blended Metal", ein Begriff der wirklich viel Raum für Interpretationen lässt. Reduziert man das hier gebotene allerdings auf seinen Kern, dann bleibt unter dem Strich druckvoller Death Metal, der sich auch vor der ein oder anderen Melodie nicht scheut. Abgerundet wird der Mix durch vereinzelte Ausflüge in schwarzmetallische Gefilde und einige atmosphärische, instrumentale Passagen.
Von letzgenannteren ist im Opener 'Another Path' allerdings erst einmal nichts zu hören. Der Song ist eine waschechte Abrissbirne, welche auch direkt den Tenor für die folgenden zwölf Tracks des Langspielers vorgibt. Besonders auffallend ist dabei die musikalische Qualität, mit der die sechs Franzosen zu Werke gehen. Messerscharfe Gitarren, technisch anspruchsvolles Drumming und druckvolle Growls, hier gibt es einfach wirklich tolles Handwerk zu hören. Abgerundet wird der positive Eindruck von der feinen Produktion, welche zwar druckvoll ist, trotzdem jedem Instrument genügend Luft zur Entfaltung lässt.
Aber: So überzeugend die technischen Fertigkeiten der Franzosen auch sein mögen, sie können leider nicht die Schwachstellen im Songwriting überdecken, welche sich gerade im hinteren Teil der Platte mehr und mehr bemerkbar machen. Allzu oft sind die Songs von "II: The Maelstrom" leider zu vorhersehbar komponiert und halten sich zu stark an altgediente Strophe-Refrain-Muster. Echte Highlights sind daher auch rar gesäht, wobei hier vor allem 'Black Wings', das atmosphärische 'To The Maelstrom' und 'Ghost Memories' zu erwähnten sind. Bei letzterem konnten die Franzosen sogar Björn Strid von SOILWORK für eine Zusammenarbeit gewinnen und gerade seine grandiosen Vocals machen den Song zum absoluten Höhepunkt des Albums. Abseits davon bleiben, zumindestens für mich persönlich, aber leider kaum Songs dauerhaft im Gedächtnis hängen.
So ist "II: The Maelstrom" alles in allem ein solider Death-Metal-Release, der aber nicht wirklich aus der Masse heraussticht. Eigentlich schade, denn insbesondere die musikalischen Fähigkeiten des Sextetts sind über jeden Zweifel erhaben. Gerade am Songwriting müssen die Jungs aus Marseille aber noch ein wenig feilen, um auf lange Sicht mit der Konkurrenz mithalten zu können. In der aktuellen Form ist das Album nur etwas für eingefleischte Anhänger des Todestahls.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs