A.C.T. - Silence
Mehr über A.C.T.
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- InsideOut/SPV
- Release:
- 06.10.2006
- Truth Is Pain
- Puppeteers
- This Wonderful World
- Out Of Ideas
- Hope
- Into The Unknown
- No Longer Touching Ground
- Useless Argument
- The Voice Within
- Call In Dead
- Silent Screams
- Introduction
- The Millionaire
- Joanna
- A Father's Love
- Memory To Fight
- The Diary
- A Wound That Won't Heal
- The Final Silence
"Silence" ist das vierte Album der Schweden, die erneut zwischen Pop, Prog, Pomp und Rock pendeln. Keine besonders effektive Quote nach 12 Jahren, die es die Band mittlerweile gibt. Zum Geheimtipp bei der eingeschworenen Prog-Gemeinde hat es das Quintett dennoch geschafft. Mit dem neuen Label InsideOut, dem Aushängeschild für die progressiven Töne, soll nun die nächste Stufe erklommen werden.
Und die Zeichen stehen gut. Denn "Silence" kann flink überzeugen, immerhin werden hier Songs komponiert, die 40 Jahre Musikgeschichte zusammenfassen. Da lauscht man andächtig mehrstimmigen Gesangsharmonien, die auch von den BEATLES sein könnten, vertrackter Rhythmik à la RUSH, bombastischen Arrangements von QUEEN, aber auch einem 20-minütigen Longtrack (die Songs 11 – 19 laufen unter dem Titel 'Consequences') wie man ihn sonst von SPOCK'S BEARD zu hören bekommt. Ja, vor der neuen Garde des progressiven Sounds in Form von MUSE wird genauso wenig halt gemacht wie vor lupenreinen Pop-Melodien. Melodien für Millionen? Prinzipiell schon, ja. Gerade die erste Hälfte von "Silence" mit ausschließlich kurzen, schmissigen Nummern wie dem Opener 'Truth Is Pain', 'This Wonderful World' oder 'The Voice Within' besitzen einen deutlichen Pop-Appeal. Und macht A.C.T. zu einem Act, den man wunderbar beim Spülen, Lesen oder Bügeln hören kann. Herrliche Begleitmusik für stille Stunden.
Hört man allerdings "Silence" etwas intensiver über Kopfhörer, bemerkt man bald wie geschickt hier Pop und Prog zu einer cleveren Mischung (Prop?) miteinander verwoben werden. Immer wieder entdeckt man vor allem im Gesangsbereich viele intelligente Arrangements, die man beim oberflächlichen Lauschen kaum wahrnimmt.
Dass dabei ausnahmslos technisch versierte Männer die Instrumente und Stimmbänder bedienen, sollte keine größere Überraschung sein. Herman Saming hat eine facettenreiche Stimme, die sich hervorragend in die Melodien einbettet, die Gitarrenarbeit von Ole Andersen ist variantenreich und unaufdringlich, die Keys von Jerry Sahlin setzen viele Farbtupfer und das Rhythmusfundament von Peter Asp (b.) und Thomas Lejon (dr.) steht bombensicher.
Das macht insgesamt ein sehr gutes Album in der geschilderten Schnittmenge, dem es nur an einem fehlt: Einem echten Hit. Was nichts daran ändert, dass Freunde der genannten Reminiszenzen hier einen Lauschangriff vornehmen sollten. Sehr empfehlenswert.
Anspieltipps: Truth Is Pain, This Wonderful World, The Voice Within
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk