A CLOUD FOREST - These Mournful Days
These Mournful Days
Mehr über A Cloud Forest
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 23.07.2011
- Lost in the Fog of Mourning
- With One Last Breath
- The Smile of Suffering
- The Dark Wings of Hate
- The Blooming of an End
- Into the Silent Land
19.09.2011 | 21:48
<p>Die goldene Generation des amerikanischen Schwarzmetalls...</p>
...so oder so ähnlich, kann man die Kapellen beschreiben, die sich derzeit jenseits des Atlantiks tummeln. Mit NACHTMYSTIUM, WOLVES IN THE THRONE ROOM oder auch AGALLOCH hat die einstmals verlachte US-Szene inzwischen einige ernstzunehmende Formationen hervorgebracht, die die Norwegen-Puristen ganz schön alt aussehen lassen.
Mit A CLOUD FOREST aus Phoenix, Arizona meldet sich eine andere hungrige Band aus Nordamerika zu Wort, die auch den letzten Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen wird.
Mit dem zweiten Longplayer "These Mournful Days", das erneut in Eigenregie entstanden ist, verbessert sich das Zwei-Personen-Projekt in allen Belangen. Der Vorgänger "Through The Eyes Of The Ambivalent" war zwar keineswegs eine schlechte Platte, aber gerade im Bereich der Vocals geht man nun sorgfältiger zu Gange und lässt die Stimme weniger nach einer zischenden Klapperschlange klingen. Dafür muss man dieser Stelle ausdrücklich Shelly Delbridge danken, die in diesem Jahr zum Projekt dazu gestoßenen ist und eine echte Verstärkung darstellt. Auch das gesamte Songwriting ist strukturierter als frührer und die Songs klingen insgesamt runder. Ebenso hört sich die Produktion nun viel professioneller an und lässt die Lieder so erklingen, wie sie es verdient haben. Auch der Verzicht auf Titel jenseits der Zehn-Minuten-Grenze verringert weiter das Risiko, dass sich eventuelle zähe Passagen einschleichen können.
All diese Details erhöhen den Hörgenuss insgesamt um ein Vielfaches und offenbaren das Potenzial der Amerikaner. Bei Songs wie 'The Dark Wings Of Hate' oder 'The Blooming Of An End' offenbaren sich parallelen zu atmosphärischen Black-Metal-Kollegen wie FORGOTTEN TOMB oder auch Landsmännern wie LEVIATHAN. Trademarks sind hierbei düstere Klangteppiche, die aber auch ein Stück weit ihre Verletzlichkeit offenbaren und dennoch in wütender Raserei gipfeln. Zu weiteren Stärken von zum Beispiel 'The Blooming Of An End' zählt das gut-dosierte Wechselspiel aus rotzigen Schreien und cleanen Gesangspassagen, was für die nötige Abwechselung sorgt.
Wer hingegen mehr auf post-rockigen Black Metal abfährt, dem seien 'With One Last Breath' und 'Into The Silent Land' ans Herz gelegt. Erst spät (nach jeweils etwa drei Minuten) setzt bei beiden Stücken der Gesang ein, mit welchem auch die Härte in die Tracks Einzug hält. Tonnenschwer wummern die Riffs und erzeugen eine doomige Melancholie. Dadurch, dass die Titel am Anfang beziehungsweise am Ende stehen, bilden sie eine Einheit, die einen Bogen quer über das ganze Album spannt, das mit 36 Minuten etwas kurz ausgefallen ist. Ein weiteres Stück hätte mit Sicherheit nicht geschadet, aber das nur nebenbei.
Insgesamt ist "These Mournful Days" ein großer Schritt nach vorne. Wie bereits erwähnt haben sich A CLOUD FOREST in allen Bereichen verbessert und können inzwischen gegen die Szene-Konkurrenz bestehen - wenn man so konsequent an sich weiterarbeitet und sich weiter so schnell entwickelt wie es die Amis seit der Gründung 2009 getan haben. Dann wird ein Deal mit einem Schwarzmetall-Label keine große Hürde darstellen. Deswegen kann ich auch nur jedem Fan, der Scheiben von SHINING, TOTALSELFHATRED oder auch THY LIGHT besitzt, empfehlen, dieser jungen Band eine Chance zu geben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner