A DARK REBORN - Last Echo
Mehr über A Dark Reborn
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 20.10.2023
- The Flight
- Illusions
- Keida
- Last Echo
- Ritual
- Delirium
- Levitating The Void
- Dark Matter
- Hopeless
Definitiv kein Melodic Death, musikalisch dennoch sehr spannend!
Die spanische Metalszene brodelt in den vergangenen Jahren besonders heftig, denn gefühlt landen bei mir mehrmals im Monat Newcomer von der iberischen Halbinsel auf dem Schreibtisch. Ein ebensolcher ist auch die Band A DARK REBORN, die im Jahr 2022 mit "My Light" ihr Debüt feierte und gerade einmal ein Jahr später direkt mit dem Zweitwerk "Last Echo" nachlegt. In Spanien und Portugal hat der Erstling dabei schon für genügend Aufmerksamkeit gesorgt, sodass der Fünfer bereits in beiden Ländern kleinere Touren absolvieren konnte. Für mich war die Scheibe eher ein Versprechen für die Zukunft, weshalb wir natürlich prüfen müssen, ob selbiges eingelöst wurde.
Musikalisch sind die neun frischen Kompositionen dabei durchaus auf den aktuellen Zeitgeist zugeschnitten, denn auch wenn man sich selbst als Melodic Death Metal kategorisiert, höre ich hier mehr moderne Einflüsse heraus, die A DARK REBORN doch deutlich von den Göteborg-Wurzeln des Genres entfernen. Soll heißen, dass die Auslegung des melodischen Todesstahls eher der Interpretation vom Metalcore'lern wie KILLSWITCH ENGAGE entspricht, während vor allem mit zahlreichen Klargesängen und fast schon poppigen Passagen auch moderne Vertreter wie TESSERACT zitiert werden. Obendrauf haben die Spanier noch ein Faible für Achtziger-Synthesizer und mischen dem metallischen Fundament das Groove-Verständnis und den Gothic-Einschlag von LACUNA COIL bei, was schlussendlich zu einem Rezept führt, das man so nicht an jeder Ecke geboten bekommt.
Trotzdem braucht die Platte etwas Anlauf, denn 'The Flight' hakt zwar alle Metalcore-Trademarks pflichbewusst ab, verläuft sich aber etwas zu sehr im Mid-Tempo und kann mit keiner wirklich zwingenden Melodie punkten. Dafür legt der Fünfer direkt im Anschuss einen beeindruckenden Zwischenspurt hin, der mit dem hitverdächtigen 'Illusions' beginnt. Nicht nur liefern die Gitarren hier schon herrliche Melodiebögen, auch Fronterin Lur zückt mit einem spannenden Mix aus wuchtigen Growls und herrlichen Klargesängen alle Register ihrer Stimme, wobei vor allem der ausladende Refrain sofort beim ersten Durchlauf zündet. 'Keida' hat im Anschluss einen schönen Retro-Vibe dank recht präsenter Keyboards und lehnt sich zugleich mächtig in gotische Gefilde, während die Gitarrenarbeit auch ein paar wuchtige Nu-Metal-Riffs abfeuert. 'Last Echo' ist danach epischer angelegt und punktet nochmals mit einem tollen Refrain, bevor die Formkurve wieder dezent nach unten zeigt. Nicht, dass A DARK REBORN hier schlecht muszieren würde, aber wirklich frische und spannende Ansätze gibt es erst wieder beim herrlich abgedrehten und proggigen 'Dark Matter' zu hören, das ich als viertes Highlight der Scheibe ausmachen würde.
Knappe 50 Prozent Trefferquote in Sachen Hits ist dann unter dem Strich auch nicht die schlechteste Ausbeute, weswegen ich Fans von modernem Metalcore und Nu Metal ein Antestens durchaus empfehlen kann. Mit etwas mehr Feinschliff könnten die Spanier nämlich durchaus ein vielversprechender Newcomer für die Zukunft sein. Für mich ist die Steigerung zum Erstling jedenfalls deutlich zu erkennen, auch wenn "Last Echo" noch nicht der ganz große Wurf ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs