A DARK REBORN - My Light
Mehr über A Dark Reborn
- Genre:
- Melodic Death Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.10.2021
- Before The Down
- Dark
- I Can't Breathe
- Freedom
- Catharsis
- Crystal Rain
- Shadows
- Break The Ropes
- Loss
- Dust In The Ground
- Tus Notas
Eher ein Versprechen für die Zukunft als ein Erfolg im Hier und Jetzt.
Die allererste Frage, die sich mir angesichts des Debüts der Spanier A DARK REBORN stellt, ist, was ich mir denn unter dem Genre "Melodic Dark Death Metal" vorstellen muss. Einen ersten Hinweis könnte jedoch die Geschichte der Band liefern, die im Jahr 2019 begann und nun im Erstling "My Light" gipfelt. Gründerin ist nämlicher Fronterin und Pianistin Lur, die sich zeitig nach dem Ende ihrer vorherigen Projekte ans Songwriting begab und anschließend eine Band zusammentrommelte, um ihre musikalische Vision umzusetzen und das hier nun vorliegende Album einzuspielen.
Entsprechend dürfte es auch niemanden überraschen, dass ihr Spiel am Piano gerade zu Beginn der Platte extrem präsent ist und nur selten vollständig Platz für die Gitarren macht. Im Intro 'Before The Down' ist das noch nicht so auffällig, doch das folgende 'Dark' stellt gerade in den Strophen Lurs Stimme und das Piano extrem in den Vordergrund und teilt das Rampenlicht nur in den Refrains mit den Sechssaitern, die dann auch prompt ein wenig nach Göteborg klingen und damit den Verweis zum Melodic Death Metal in der selbst verliehenen Genrebezeichnung rechtfertigen. Gesanglich setzt Lur dagegen auf eine gesunde Mischung aus Klargesang und Growls, wobei sie im Klargesang und bei den eher heiseren Screams auf sehr hohem Niveau agiert, wogegen die tieferen Growls oftmals den nötigen Druck vermissen lassen. Insgesamt sortiert dieser Mix die Spanier musikalisch irgendwo zwischen EVANESCENCE und moderne IN FLAMES ein, wobei die Qualität der einzelnen Nummern dank der sehr präsenten Rolle der Frontfrau auch immer mit deren Gespür für gute Hooks und Melodien steht und fällt.
Mit zunehmender Spielzeit verlässt der Fünfer dann den Gothic-Sektor immer weiter, fügt seinem Sound neben den Melodic-Death-Anleihen auch ein paar Thrash-Metal-Riffs und sogar ein paar Djent-Breakdowns hinzu und agiert so phasenweise nach dem verhaltenen Beginn überraschend hart. Gelingt die Balance zwischen poppiger Schönheit und metallischer Härte dabei wie in 'I Can't Breathe', 'Catharsis' oder 'Dust In The Ground', dann zaubern die Spanier einige wirklich starke und eigenständige Songs aus dem Hut. Leider bleiben diese Momente auf dem Debüt aber noch die Ausnahme, denn über weite Strecken stampfen Nummern wie 'Freedom', 'Loss' und 'Shadows' noch recht ziellos durch die Gegend und verlieren zwischen all den verschiedenen Zutaten, mit denen der Fünfer hier versucht zu jonglieren, noch allzu oft den roten Faden.
Wie lautet also das abschließende Fazit zu "My Light"? Nun, ich würde sagen, dass die Scheibe als lehrreiche Erfahrung verbucht werden sollte. Das Fundament für eine wirklich interessante stilistische Mischung haben Lur und ihre Mitstreiter ganz klar gefunden, doch das Songwriting leidet noch unter den zu erwartenden Kinderkrankeiten bei einer frisch zusammengestellten Band. Mit etwas mehr Erfahrung und mehr Zeit beim gemeinsamen Musikmachen (durch die Pandemie mussten viele Arbeiten mit dem aktuell noch immer gebotenen Abstand erledigt werden), können diese für die Zukunt aber sicher aussortiert werden und dann könnte hier etwas sehr interessantes entstehen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs