A DAY TO REMEMBER - Bad Vibrations
Mehr über A Day To Remember
- Genre:
- Punk Rock / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- ADTR Records / Epitaph Records
- Release:
- 02.09.2016
- Bad Vibrations
- Paranoia
- Naivety
- Exposed
- Bullfight
- Reassemble
- Justified
- We Got This
- Same About You
- Turn Off The Radio
- Forgive And Forget
Trotz netter Melodien: Die Luft ist raus!
Alle bisher veröffentlichten Scheiben von A DAY TO REMEMBER haben es an die Spitze der Rock/Indie-Vertretung der Billboard-Charts geschafft - und es sollte klar sein, dass man mit "Bad Vibrations" diesen Platz verteidigen kann. Denn die Band ist noch zugänglicher, bedient noch konsequenter die Masse und hat ihre Eigenständigkeit endgültig aufgegeben, um den Teenies noch schönere Melodien aufzutischen. Fragt sich nur: ist das der Sinn des Ganzen?
Hört man sich die elf Stücke von "Bad Vibrations" an, wird man vielleicht zunächst nicht viel zu meckern haben. Die Grooves sitzen, die Hooklines ebenfalls, und die Tempovariationen bringen eine Menge Lockerheit in die Scheibe. Alles also im Lot also? Naja, nicht so wirklich. Denn die Masche, mit der die Truppe nun schon seit geraumer Zeit unterwegs ist, hat sich heuer endgültig verbraucht und geht auf Kosten aller noch vorhandener Charakteristika des ADTR-Sounds. Das Material ist modelliert und phasenweise ziemlich lahm. Die Pop-Elemente übernehmen schleichend die Überhand, während die Refrains genauso abgegriffen sind wie auf den letzten Alben von BULLET FOR MY VALENTINE und ATREYU.
Erschreckend ist, dass die deftigeren Passagen kaum mehr glaubwürdig sind, weil A DAY TO REMEMBER dem Alternative-Radiosound mittlerweile näher ist als den Hardcore-Wurzeln - und das nicht nur ein Stückchen. Am Ende geht die Band einfach nur den Weg des geringsten Widerstands, will zwingend Hits produzieren und begeht einen Fehler, den zuletzt auch prominente Acts wie FIVE FINGER DEATH PUNCH begangen haben: Musik für die Masse, ganz egal mit welcher Klasse!
Dass A DAY TO REMEMBER mit dem bekannten Rezept erneut erfolgreich sein wird, steht außer Frage. Dass die Band sich aber austauschbarer denn je präsentiert, könnte ihr bald schon zum Verhängnis werden. "Bad Vibrations" ist schlichtweg vorhersehbar und läuft Gefahr, sich in Windeseile zu verschleißen.
Anspieltipp: Turn Off The Radio, Reassemble
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes