A DEAD FOREST INDEX - Antique EP
Antique EP
Mehr über A Dead Forest Index
- Genre:
- Dark Pop/ Gothic/ Folk Noir
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 20.07.2012
- Distance
- Anchoring The Hands
- Black Mud
- A New Layer
- Turning
22.07.2012 | 07:23
Australien schickt seine besten Kellerbrüder. Und die werden bleiben...
Endlich, endlich kann ich da nur meinen! Nachdem die Brüder Adam und Sam Sherry aus Melbourne genau dort im Jahre 2011 eine kleine, vierspännige EP unter dem Namen "Antique" veröffentlicht haben, ist diese grosse Kunst nun endlich bei uns in Europa angekommen. Eine Tour durch unser Halbfinalland folgt im Herbst diesen Jahres. Und auf der wird das neue Album vorgestellt werden. Gott, ja!
Denovali Records hat sich dieser kleinen Familienbande angenommen, und das heißt "Gott, sei Dank!" "Bitte." - sagt da Bochum.
In der europäischen Veröffentlichungs-Version von "Antique" - einer Single gleich – finden sich die beiden Aufreger 'Distance' und 'Anchoring The Hands', in der australischen Version befindet sich noch eine livehafte Aufnahme des Chorals 'Turning' sowie auch noch 'Under A Winter Sun' darauf. Die "europäische" "Antique" hingegen ist mit ihren fünf Fasern die konsequente Fortsetzung der neuen australischen Gotik-Pop-Folk-Industrial-Welle. Was die HEIRS - mit denen die Zweimannband auf Tour im September 2012 sein wird - angedeutet haben, wird hier weitertiefgetreiben. Wie diese Brüder aufgewachsen sind, wäre in diesem Sinne sehr interessant, haben sie doch eine solche Intensität in ihrer Kunst verpackt, dass einem der Atem schier stocken bleibt.
Was der Song 'Distance' mit mir angestellt hat, kann ich nun gar nicht mehr umschreiben, so fest ist er mit seiner plastischen Leichtigkeit und selbstverständlichen Nähe hineingekrochen, dass er sogar den Rhythmus der morgendlichen Gähnschritte innerlich übernommen hat. Als die dann auch noch 'Anchoring The Hands' hinterhergesandt haben, ist es um den Hörer staunend geschehen. Trotz des forschen Bruchs, der in der Mitte die noirpoppige Struktur vollkommen abrupt ablöst - oder gerade deswegen? 'Black Mud" schmachtet sich genauso in die Herzkammer wie das hypnotische 'A New Layer', das sich wie langsam wachsendes Moos auf die Gemüter legt.
Denen werden die Herzen zufliegen. Auch wenn sie herausgeschnitten sind. Mystisch, melancholisch, moralisch. A capella in Räumen, in denen gerade noch Hunderte schwitzten.
Auf das lange Debüt in allzu naher Zukunft kann sich vorgefreut werden, aber intensivst, bitte mal!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben