A DIADEM OF DEAD STARS - Emerald Sunsets
Mehr über A Diadem of Dead Stars
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- III DAMNATION PRODUCTIONS
- Release:
- 03.02.2023
- The Furrow of Woes
- And Swallows Flew Away From This Land
- The Light That Burns
- Of Green Pastures
Bilder ohne Worte.
A DIADEM OF DEAD STARS gehört sicherlich zu den interessanteren, eigenständigeren Bands des Black-Metal-Genres. Dies liegt zum einen daran, dass fast gänzlich auf Gesang verzichtet wird. Stimmen sind dennoch zu hören, etwa in Form von einzelnen Chor-Elementen, Schreien oder gesprochenen Passagen auf Griechisch. Zum anderen gelingt es dem Ein-Mann-Projekt auf ganz wunderbare Weise, damit sogar auf Albenlänge unterhaltend zu bleiben. Dabei wird auf Stilelemente der 90er zurückgegriffen, die dann mit Black Metal nach der Jahrtausendwende gemischt werden. Wäre es nicht zu abgenudelt, man könnte von IMMORTAL trifft ALDA sprechen.
Ich bin ganz grundsätzlich kein Freund von instrumentalem Black Metal, aber "Emerald Sunsets" gefällt mir. Das liegt neben den bereits angesprochenen Punkten nicht zuletzt zu einem großen Teil daran, dass der Künstler, der sich "The Pilgrim" nennt, eine faszinierende Atmosphäre erschafft, die weder dunkel noch hell, weder bedrohlich noch freundlich, weder negativ noch positiv wirkt. Und irgendwie dann doch beide Seiten abdeckt ('The Light That Burns'!). Man könnte auch sagen: Lieder wie der Opener 'The Furrow Of Woes' schaffen es, das Glück in der Trauer zu finden. Oder die Trauer im Glück. Ich glaube, mit melancholischer Nostalgie kommt man hier dem Gemeinten am nächsten. Die erhabenen Passagen werden dekonstruiert, Blastbeat zerstört Chorgesang, bedrohlich, aber auch vertraut. Epik folgt auf Raserei. Alles vergänglich, aber irgendwie dabei auch schön. Überinterpretiert? Vielleicht, aber man werfe mal einen Blick auf das Cover. Besser kann man die gezeigte Stimmung eigentlich kaum vertonen.
Aber kommen wir mal wieder in der Realität an: Bei "Emerald Sunsets" handelt es sich um eine Compilation, die bisher nur digital verfügbare Stücke bündelt und auch in fassbarer Form erhältlich macht. Da es sich hier in einer ganz ursprünglichen Form um Kunst handelt, nicht "einfach nur" um Musik, bietet es sich möglicherweise auch an, diese beim Betrachten des Artworks (analog?) zu genießen.
Eine Punktzahl vergebe ich, fühle sie aber eigentlich nicht. Wer mit dieser Art von Metal etwas anfangen kann, sieht hier eine 10, für alle anderen mag es eine 5 sein. Zahlen halt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp