A FEAST FOR CROWS - Let The Feast Begin
Mehr über A Feast For Crows
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 08.01.2016
- Let The Feast Begin
- The Forgotten Ones
- A Feast For Crows
- We Will Rise Again
- Trail Of Tears
- ... Your Words Are Killing Me
Genre-Durchschnitt statt angekündigter Innovation.
Mit den Münchener Newcomern A FEAST FOR CROWS bekommt die deutsche Metalcore-Szene dieser Tage weiteren Zuwachs. Die Band wurde erst im Februar 2015 gegründet und hat bisher auch nur zweimal auf der Bühne gestanden, trotzdem haben die Jungs mit "Let The Feast Begin" bereits ein erstes Lebenszeichen im Gepäck. Die sieben Songs umfassende EP wurde dabei vollständig in Eigenregie im Studio von Gitarrist Markus aufgenommen und abgemischt. Trotz der kurzen Bandgeschichte präsentiert sich das Quintett in seiner Selbstdarstellung bereits extrem selbstbewusst, immerhin ist die Truppe laut eigener Aussage angetreten, um zu beweisen, dass man "auch heute noch kreativen und erfrischenden Metal abliefern kann". Dementsprechend wollen sich die Münchener auch in keine Schublade stecken lassen und bezeichnen ihren Stil kuzerhand als Krähen Metal.
Zu hören ist von diesen großspurigen Ankündigungen auf "Let The Feast Begin" allerdings wenig, viel mehr wird auf der EP typischer Metalcore mit einigen Electro-Synthie-Einschüben präsentiert. Auf der instrumentalen Seite können die Fünf dabei auch überzeugen, wie bereits das Intro 'Let The Feast Begin' und das folgende 'The Forgotten Ones' beweisen. Messerscharfe Gitarren treffen hier auf catchy Synthie-Melodien, sodass sich jeder Genre-Fan sofort zuhause fühlen wird. Leider fallen aber auch schon zu Beginn die Vocals negativ auf, die sich im weiteren Verlauf als Achillesferse der gesamten EP herauskristallisieren werden.
Während die Screams und Shouts noch sehr überzeugend vorgetragen werden, fällt der Klargesang dagegen komplett ab, denn dieser ist nicht nur kraftlos und gewöhnungsbedürftig, sondern auch leider stellenweise extrem unpräzise eingesungen. Dementsprechend verpufft auch jeder Effekt der Hooklines in den Refrains, was auf Dauer den Hörspaß deutlich mindert. Hier wäre es vielleicht gut gewesen, wenn das Quintett doch auf einen externen Produzenten gesetzt hätte, denn spätestens bei den Aufnahmen des Klargesangs hätte dieser auf die Notbremse getreten. Besonders ärgerlich ist das Ganze, weil das Quintett ansonsten mit überraschend abgeklärtem Songwriting auftrumpft. Das Potential der Jungs ist insbesondere auf der starken Bandhymne 'A Feast For Crows' und dem folgenden 'We Will Rise Again' nachzuhören, die beide nur durch die gesanglichen Probleme nicht voll und ganz überzeugen können.
Insgesamt betrachtet scheitert A FEAST FOR CROWS auf "Let The Feast Begin" trotzdem an der Erwartungshaltung, die die Band selbst in ihrer Außendarstellung schürt. Innovationen sucht man hier nämlich vergebens, viel eher ist die Platte ein durchschnittlicher Genre-Release, der unter den bereits beschriebenen Problemen beim Gesang leidet. In Zukunft sollten die Jungs mehr auf ihre Stärken setzen, um auf lange Sicht in der Core-Szene bestehen zu können.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs