A FLOURISHING SCOURGE - Sickened Seed
Mehr über A Flourishing Scourge
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 17.05.2024
- Blood On The Map
- Unfurled Spines
- In Miasmic Despair
- Serial Eyes
- Lines In The Sand
- Beneath Umbral Skies
- Woe
- Stillborn Atrocity
Zögerliche Eruptionen mit Knalleffekt.
Genie und Wahnsinn liegen bei A FLOURISHING SCOURGE schon länger nahe beisammen, jedoch konnte die Truppe aus Seattle auf ihren vorangegangenen beiden Alben Erstgenanntes noch nicht ohne Einschränkungen an die Prioritätenfront stellen. Mit "Sickened Seed" schlägt das Trio nach einer relativ langen, siebenjährigen Pause nun wieder zu und hat sich in vielerlei Hinsicht deutlich verbessern können - doch auch beim Songwriting?
Nun, wenn man der neuen Scheibe sicherlich eines lassen muss, dann dass die darauf inszenierte Spannung von der ersten bis zur letzten Sekunde wirklich massiv ist. Wie kaum eine andere Combo versteht es A FLOURISHING SCOURGE nämlich auch hier, eine gewisse Anspannung voranzutreiben, die über ausdauernd lange, sehr ruhige Akustik-Parts getragen wird, jederzeit zur Eruption bereit ist, sich aber dennoch in keiner einzigen Nummer wirklich in die Karten schauen lässt. Die laut/leise-Dynamik ist bereits von früheren Outputs bekannt, jedoch geschehen die Explosionen auf "Sickened Seed" noch unverhoffter, bringen noch grö0ßere Überraschungseffekte, sind aber auch in ihrer Aggressivität und letztlich auch ihrer Intensität auf einem neuen, deutlich höheren Level. Zwar benötigt die Scheibe erneut eine gewisse Anlaufzeit, da sie sich gerade in den beiden meist stillen Auftaktstücken ein wenig gegen den direkten Zugang sperrt, doch sobald die Herren von der Westküste zum ersten Mal Brachialgewalt zur Waffe der Wahl machen, gibt es kaum ein Halten mehr - das macht den beeindruckenden Ausbruch in 'In Miasmic Despair' dann gleich auch noch viel prickelnder und mitreißender.
In der zweiten Hälfte ist schließlich eine deutliche Steigerung in Sachen Heavyness zu verzeichnen. Das epische 'Serial Eyes' erinnert in seinen clean-Parts vielleicht noch an die epischen Auswüchse aus dem VINTERSORG-Camp, doch sobald das Riffing sich verschärft, wird hier die Urgewalt des Death Metals mit der atmosphärischen Beklemmung des Post Metals zusammengeführt. Diese Kombination beherrscht A FLOURISHING SCOURGE inzwischen aus dem Effeff.
Mit 'Woe' und 'Stillborn Atrocity' ist das Finale nicht weniger beeindruckend als die vorangegangene Show und ermöglicht den Seattle-Jungs einen souveränen vorläufigen Abgang. Wie so oft hat sich die etwas längere Pause auch hier merklich ausgezahlt, denn so packend wie auf "Sickened Seed" hat sich A FLOURISHING SCOURGE bis dato noch nicht gezeigt. Erstmals ist die Investition in diese Band bedenkenlos empfohlen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes