A HILL TO DIE UPON - Infinite Titanic Immortal
Mehr über A Hill To Die Upon
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Bombworks Records
- Release:
- 22.09.2009
- Of Fire And Division
- Prometheus Rebound
- This King Never Smiles
- Season Of The Starved Wolf
- Twin Heads Of Vengeance
- Heka Secundus (On Slithering Ice)
- The Dark Road
- We Soulless Men
- Titanic Essence
- Eclipse Of Serpents
- Rime
Sehr interessante junge Band aus Illinois, die Black Metal norwegischer Spielart mit starkem, technischem Death Metal verbindet.
Wenn mir über das in Iowa ansässige Label Bombworks Records eine neue Scheibe ins Haus flattert, dann kann ich in aller Regel davon ausgehen, dass die rührige Plattenfirma eine qualitativ wertige Band aufgetan hat, die sich extremen Metalklängen mit durchaus präsenten christlichen Themen oder zumindest solchen Bezügen widmet. Die sind im Falle von A HILL TO DIE UPON eher hintergründig und sicherlich nicht zu plakativ oder missionarisch, weshalb es auch für spirituell anders orientierte Menschen keinen Anlass geben sollte, sich der Band zu verschließen.
Dabei würdet ihr nämlich einiges verpassen, denn die Band aus den USA gibt sich alle Mühe gibt, ihr Schaffen in ein schlüssiges und mit viel Liebe zum Detail ausgestaltes Gesamtkunstwerk zu gießen. Das Debütalbum "Infinite Titanic Immortal" nimmt vom Fleck weg durch das wirklich großartige Fantasy-Schlachten-Artwork von Bogdan Amidzic und das Logo von Christophe Szpajdel optisch gefangen; die Texte zu sämtlichen Songs sind interessant und jeweils von bedeutenden Leitzitaten angeführt. Also durchaus auch was für die Dichter und Denker unter euch, die sich gerne mal etwas intensiver mit dem lyrischen Inhalt einer Scheibe auseinander setzen.
Dass hier allerdings nicht nach der Devise vorgegangen wird, mit tollen optischen und lyrischen Reizen musikalische Schwächen zu verbergen, ist eigentlich schon mit dem Intro klar. Die Produktion ist mächtig, differenziert und recht klar, aber doch nicht steril oder kalt. Eher knochentrocken und aggressiv, drückend und invasiv. Etwas wenig individuell vielleicht, doch lässt sie in jedem Fall einen sehr klaren Blick auf das hochklassige instrumentale Werkeln zu.
Stilistisch widmen sich die beiden Brüder Adam (Gitarre & Gesang) und Michael Cook (Schlagzeug) aus Monmouth in Illinois einer Mischung aus dem dominanten Element Black Metal und einer im Hintergrund stehenden Beigabe aus dem Death Metal. Soweit nun der Black Metal betroffen ist, lehnt sich die Band stark an norwegischen Vorreitern der episch-monumentalen Ausprägung an, so dass es nicht verwundert, dass sich die Truppe neben Elisha Mullins an der Gitarre auch prominente Verstärkung in Gestalt von Bassist Daniel Ravn Furfjord (ANTESTOR, FROSTHARDR) ins Drachenboot auf Kreuzfahrt geholt hat. Auch der eine oder andere Gedanke an eine weniger frostige Ausprägung IMMORTALs zu Spätneunziger-Zeiten wird wach. Das Riffing ist indes technischer, die Rhythmik deutlich break-lastiger, was zum Beispiel 'Eclipse Of Serpents' sehr schön demonstriert. Daher sollten vielleicht auch Freunde von BEHEMOTH mal reinhören. Zwar erreichen A HILL TO DIE UPON sicher nicht dieses Komplexitäts-Level, doch sind sie dafür ein gutes Stück songdienlicher, was sich etwa in sehr einprägsamen Stücken wie 'We Soulless Men' oder 'Prometheus Rebound' manifestiert. Gerade letzteres zitiert mit den eingestreuten cleanen Gitarrenmelodien ein Stückchen weit die Kompositionsweise von "Storm Of The Light's Bane". Auch der massive Gesang von Meister Adam Cook ist aller Ehren wert.
Die Band katapultiert sich jedenfalls mit "Infinite Titanic Immortal" quasi aus dem Stand ganz schön weit nach vorne in der Liga der Newcomer im Lager des extremen Metals. Vielleicht keine Supernova, aber ganz sicher eine spannende und fähige Band, die ihren Weg gehen und ihre Fans finden wird. Hörproben gibt es bei MySpace.
Anspieltipps: Prometheus Rebound, Eclipse Of Serpents, We Soulless Men, This King Never Smiles
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle