A LONELY CROWD - User Hostile
Mehr über A Lonely Crowd
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Anon Islet Records
- Blessing In Disguise
- Barbed Haywire
- Tyranny Of Dissonance
- Make You Scream
- Tightrope Sommambulists
- Dragonfly
- End Without End
- Misunderestimated
- Mustard Brush Tango
- Status Anxiety
- Adjustify
- Bipolar Bear
- Few And Far Between
- De Vito
- Glass Eyes
- Skyscrapers
Schrägkost für Liebhaber.
A LONELY CROWD ist eine australische Band, die sich selbst als experimentelle Progressive-Rock-Truppe bezeichnet. Das darf man durchaus für bare Münze nehmen, denn die Damen und die Herren bewegen sich irgendwo zwischen SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM, Jazz, Avantgarde und GENTLE GIANT. Oder so.
Offensichtlich wird schnell, dass bei den Aussies totale künstlerische Freiheit herrscht. Es gibt Flöten, jazzige Passagen, harte Riffs, männlichen und weiblichen Gesang, Klarinette und Tango. Diese Aufzählung passt nicht zusammen? Gut, denn so abgefahren wie das klingt, ist die Musik dann auch.
Die in einer Stunde dargebotenen 16 Songs lassen sich daher auch nur schwerlich in Worte packen. Während das kurze 'Blessing In Disguise' noch jazzig-loungig eröffnet, ist schon das folgende Instrumental 'Barbed Haywire' eine andere Baustelle: Schräge Riffs, die immer wieder von Flötentönen durchbrochen werden, abgestoppte Rhythmik, viel Dynamik. Geradeaus ist anders. Bei 'Tyranny Of Dissonance' geht es nicht ganz so dissonant zu wie der Titel vermuten lässt, selbst wenn die Vocals von Sängerin Xen Pow dank sanftem Vibrato auch immer ein bisschen neben der Spur liegen. Aber genau so soll es bei der exzentrischen Teilzeit-Frontfrau auch sein. Diesen Job teilt sie sich mit ihrer Kollegin Leah Ceff, die zudem noch für die Flöte verantwortlich ist. Leah hat dabei die etwas kräftigere Stimme und singt etwas geradliniger und wirkt so eine Spur weniger exzentrisch.
Im weiteren Verlauf bleibt "User Hostile" ein echter Parforce-Ritt. Der 'Mustards Brush Tango' klingt genauso wie er heißt, bei 'Adjustify' sorgen die Gast-Vocals von Tomas Fitzgerald für Aufsehen und 'Bipolar Bear' ist ein instrumentales Auf und Ab, das die Stimmung des armen Bären prächtig widerspiegelt.
Ein wenig schade ist es, dass es keinen Song gibt, bei dem sich Xen und Leah gegenseitig in Ekstase singen. Da hätte es vielleicht noch etwas mehr Potenzial für Irrsinn gegeben. Allerdings gibt es davon auf "User Hostile" mehr als genug und wer auf die angesprochenen SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM und auf im Wortsinn progressive, wirklich abgefahrene Sounds steht, der sollte A LONELY CROWD einmal antesten.
Beziehen kann man "User Hostile" bei CDBaby und über die Band direkt. Es lohnt sich.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk