A RISING CHAPTER - Fear Of The Unknown
Mehr über A Rising Chapter
- Genre:
- Deathcore / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sounds From Hell
- Release:
- 18.04.2025
- Shadows Of Transience
- Unanswered
- Fear Of The Unknown
- Humanity's Decay
- Buried In Pain
- Beyond The Veil
Kompromisslose Todesblei-Mixtur mit Schwächen im Songwriting.
Mit "Fear Of The Unknown" legt uns A RISING CHAPTER, eine vierköpfige Truppe aus dem bayrischen Mühldorf, ihre dritte EP vor. Und die Herrschaften wissen auf alle Fälle, wo der Barthel den Most, oder eher der Henker das Beil holt: In sechs kompakten Tracks entfesselt das Quartett eine urgewaltige Energie und bemüht sich, diese in ihren Stücken auf vielfältige Weise unterzubringen. Mit der Vielfalt sieht es dabei erstaunlich gut aus: A RISING CHAPTER lässt sich nicht in eine bestimmte Schublade einsortieren, auch wenn die einzelnen musikalischen Bestandteile klar erkennbar sind. Man ist in brutalen Slam-Death-Metal-Gefilden unterwegs, streut aber auch munter flotte Old-School-Blast-Beats, mischt melodischen Todesblei und groovig-moshtauglichen Deathcore, um schließlich noch Grindcore-Elemente mit ins Boot zu holen. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob damit schon alle Einflüsse genannt sind.
Wie das in Songs mit im Schnitt nur dreieinhalb Minuten Spieldauer klappt, wird beim Titeltrack 'Fear Of The Unknown' hörbar: Zunächst startet man mit groovig-stampfenden Riffs, geht über in krachende Blasts, legt Metalcore-Riffs unter den Vers und garniert den Refrain schließlich mit sphärisch-melodischen Elementen. Am Ende wird das Teil noch von ein paar Zeitlupen-Breakdowns zerlegt. An dieser Stelle würde ich sagen, dass die Süddeutschen ihre Hausaufgaben gemacht haben. Wenn Fans von so unterschiedlichen Kapellen wie EXTERMINATION DISMEMBERMENT, VEIL OF MAYA und DESPISED ICON ihre Lieblingsstile erkennen und Spaß mit deren Verquickung haben, ist bei A RISING CHAPTER einiges richtig gelaufen. Mit leichten Abstrichen gilt das auch für das folgende 'Humanity's Decay'.
In meinen Ohren ist bei den übrigen Tracks allerdings in Songwriting noch nicht alles in Butter. Zu oft flüchtet sich die Truppe in besagte, alles zertrümmernde Breakdowns; außerdem wird der Spannungsbogen zu selten durchgezogen, will heißen, mir fehlt oft die packende Zuspitzung im Gros der Songs. Die Verwendung von sphärischen Klängen bis hin zu Piano-Begleitungen an mehreren Stellen könnte da Abhilfe schaffen, aber diese Elemente werden nicht sonderlich spannend eingesetzt. Die stilistische Abwechslung holt ein Stück weit die Kohlen aus dem Feuer – man nehme nur das schöne Göteborg-Riff aus 'Unanswered' oder den fetten Hardcore-Einstieg bei 'Beyond The Veil' –, doch diese einzelnen Aspekte bringen noch kein konsistentes, gänzlich zwingendes Songwriting hervor.
Als Underground-Band hat A RISING CHAPTER mit dieser spannenden Mixtur auf alle Fälle Aufmerksamkeit verdient, und "Fear Of The Unknown" ist ein knackiger Einblick in die kompromisslose Herangehensweise unserer Landsleute. Beim Songwriting sehe ich allerdings noch Luft nach oben. Wird der Fokus beim nächsten Release auf Effizienz und Spannungsaufbau gelegt, könnte es für die Truppe deutlich vorwärts gehen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause