A SOMBER FUNERAL - Summertime Sorrow
Mehr über A Somber Funeral
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Silent Watcher Records
- Release:
- 01.03.2024
- Smell Of Carcass In Summer Breeze
- Drowned Soul
- Astral Nomad
- Buried In Waves Of Time
- Grief Burial
- Land Of Ever Twilight
- The Black Earth
- Mother's Cry
- Balad Of A Demon
Keyboard-Kitsch und produktionstechnische Defizite - eine Melodic-Black-Metal-Scheibe mit vielen Abstrichen.
In einer Zeit, als der melodische Black Metal noch von Keyboards beherrscht wurde, hätte A SOMBER FUNERAL sicherlich gut in den aktuellen Zeitgeist der Szene gepasst. Mit knapp 30 Jahren Verspätung dürfte es die Truppe aus Kaiserslautern allerdings ein wenig schwerer haben, zwischen all den modernen Produktionen Fuß zu fassen, zumal genau das Thema Produktion auf "Summertime Sorrow" eines ist, das man als eher problematisch betrachten muss.
Bevor die Band aber in den Reigen der neuen Songs einsteigt, gibt es mit dem entspannten Intro 'Smell Of Carcass In Summer Breeze' erst einmal das totale Kontrastprogramm, das auf keinen Fall darauf schließen lässt, dass sich die Band eher im finsteren Edelstahl beheimatet sieht. Das kann man so machen, ist irgendwie aber dann doch befremdlich, weil es überhaupt nicht auf das vorbereitet, was in der Folge geschehen soll. Leider wird es in den acht regulären Tracks von "Summertime Sorrow" aber auch nicht viel besser.
Speziell die Gitarren klingen ein wenig "bieder", die Melodiebögen meist recht unspektakulär, gelegentlich sogar ein wenig kitschig. Hinzu kommt, dass A SOMBER FUNERAL sehr dominante Keyboards einsetzt, deren bombastische Formen aber nicht in jenem Maße zum Ausdruck kommen, wie es den Songs zuträglich wäre. Damals hat man von echtem Kleister gesprochen, aber auch heute drängen sich solche Vergleiche auf, weil die Tasten den Sound weiter verwässern. Sie beleben im Endmix auch nicht den orchestralen Background, sondern sind eher ein anstrengender Zusatz, der relativ aufdringlich ins Songwriting integriert wurde und die gelegentlichen Aggressionen dann auch mächtig eindämmt.
In der Folge plätschern die Songs ein wenig vor sich hin, versuchen hier und dort ein paar Hooks zu kreieren, schaffen aber keine sonderlich aufregenden Arrangements, sondern eher Standardware in einer recht dünnen Produktion. Leider mangelt es "Summertime Sorrow" in vielen Belangen an entscheidenden Qualitäten, es ist daher kaum anzunehmen, dass sich die Band mit dieser Platte besser wird in Position bringen können.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes