A THIN RED LINE - Demo
Mehr über A Thin Red Line
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Locked In Syndrome
- Endless Dream
- Thousand Sunsets Deep
- From Ruins To Shelter
- Reach The Sky
Zu jeder Band gibt es eine Vorgeschichte und das ist bei A THIN RED LINE nicht anders. Mitglieder der Band waren bis letztes Jahr bei COSTA'S CAKE HOUSE, einer mir nichts sagenden, aber wohl im Underground recht bekannten Hardcoreband, aktiv. Mit neuen Leuten wurde dann unter neuem Namen weitergemacht, wobei die schlicht "Demo" betitelte CD das erste Lebenszeichen der sieben Leute starken Truppe darstellt. Moment, sieben Leute?
Ja, denn neben Drummer und zwei Gitarristen hat die Band auch zwei Basser und zwei Sänger. Die zwei Basser sorgen eher im Hintergrund für die Schwere der Musik, sind aber beileibe nicht so prägend wie die Frontleute. Sänger Carsten gibt dabei den typischen Hardcoreshouter, aggressiv und brutal. Zwar nicht sonderlich neu oder originell, aber er macht seine Sache gut. Sängerin Conny hingegen klingt da doch etwas anders. Das Info zieht Vergleiche zu Noise-/Indiebands der Neunziger (Sub Pop usw.), was schon einen guten Anhaltspunkt gibt.
Sie klingt zerbrechlich, melancholisch und unpathetisch. Das ist in Verbindung mit dem Metalcore der Band schon etwas Besonderes. Apropos Metalcore, A THIN RED LINE haben für meinen Geschmack schon starke Metaleinflüsse, vor allem die Gitarrenarbeit lässt darauf schließen, Trotzdem gibt es genug hardcoretypische Elemente, alles abgerundet von einer recht aktiven Leadgitarre. Das alles führt dazu, dass der Band natürlich die Verbissenheit und Aggressivität manches Metalcorekommandos fehlt, das wird aber von der Kombination aus Melodie und Härte mehr als wettgemacht.
Der Opener 'Locked In Syndrome' ist dabei ein Einstieg nach Maß: Treibendes Drumming, flotte, metallische Riffs und der gute Gesang von Conny sorgen dafür, dass man doch gleich mal am Ball bleibt und mit einem fetten Moshpart gleich belohnt wird. Der Song ist keinesfalls langweilig, sondern kommt trotz der Abwechslung immer schön auf den Punkt. Richtig gut ist auch der treibende Kracher 'From Ruins To Shelter', wo Conny und Carsten auch mal zusammen singen, anstatt sich nur abzuwechseln.
Mein Favorit auf dem Album ist aber ganz eindeutig der metallische Midtempobrecher 'Endless Dream', der mit einem fetten Moshpart aufwarten kann. Hier bringt die Band ihre Stärken am besten auf den Punkt. 'Reach The Sky' ist auch nicht schlecht, eher in mittleren Temporegionen und dominiert von Connys leicht melancholischen Gesang. Bei 'Thousand Sunsets Deep' groovt das Septett sogar richtig, erwähnenswert sind hier auch die coolen Gitarrenleads.
Das erste Lebenszeichen von A THIN RED LINE ist insgesamt eine gut produzierte, nett aufgemachte Eigenproduktion, die Freunde des melodischen Midtempo-Metalcores beeindrucken sollte. Härte und Melodie stehen hier gleichberechtigt nebeneinander, whimpig klingt hier nichts. Für die Zukunft wäre vielleicht der eine oder andere Spediert zur Auflockerung ganz cool, aber auch so ist die CD rundum gelungen.
Bestellen könnt ihr "Demo" für 5,50 Euro inklusive Porto und Verpackung bei der Band. Entweder ihr checkt die Website oder schreibt eine Mail an info@athinredline.net.
Anspieltipps: Endless Dream, From Ruins To Shelter
- Redakteur:
- Herbert Chwalek