A TIME TO HOPE - Full Of Doubts
Mehr über A Time To Hope
- Genre:
- Emo / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Rosarosa
- Sweet T
- VII
- Lemon Cupcake
- Catfish
Melancholisch, passioniert und abwechslungsreich - aber wo ist der Fokus?
Es wäre ein leichtes, A TIME TO HOPE in den selben Topf zu schmeißen, in dem Acts wie ATREYU in steter Unregelmäßigkeit ein neues Süppchen brauen. Immerhin sind die Parallelen gerade bei der Gitarrenarbeit eminent: Da darf es mal ein gedämpfter Breakdown seiin, die Emo-Komponente spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle, und in Sachen Dynamik spielt die Truppe aus Frankreich auch schon in der höchsten Liga. Doch so ganz will das neue Demo der Westeuropäer nicht jenen Erwartungen genügen, die man eben an eine solche Band wie ATREYU stellt - und damit wären wir bei den Schwiertigkeiten der neuen EP "Full Of Doubts."
A TIME TO HOPE mischt bereits im ersten Anlauf relativ bunt durch; die Herrschaften legen die Schwerpunkte auf die emotionale Darbietung der fünf neuen Stücke und kommen hier auch zu einer echten Punktlandung, denn die Performance ist gerade in diesem Bereich überaus authentisch. Allerdings wollen die Post-Core-Elemente und jene Melancholie noch nicht zu einer mitreißenden Einheit verschmelzen, sicherlich auch mangels entsprechender Hooklines, ganz klar aber auch deswegen, weil A TIME TO HOPE noch keinen klaren Fokus beim Songwriting hat. Die Band hat noch keine klare Linie gefunden und untermauert ihr Treiben lediglich durch akzetable Ansätze, die letzten Endes aber selten zu einem schlüssigen Resultat kommen. Ein gewisser Anspruch ist Ehrensache, folgerichtig gibt es auch kein lineares, straightes Songwriting - und das nimmt man auch gerne hin. Doch in der Kürze der Zeit wünscht man sich schon ein paar dauerhafte Anker, die der schieren Beliebigkeit der Arrangements entgegenwirken könnten. 'Rosarosa' und 'Lemon Cupcake' versuchen es zwar mit halbwegs annehmbaren Melodien, doch insgesamt versteckt sich die Truppe zu stark hinter den selten konsequent ausgeführten Emo-vs-Post-Core-Wechselspielchen, denen logischerweise auch die Tiefe fehlt.
Andererseits kann man auch nicht verleugnen, dass die Basis bei A TIME TO HOPE stimmt; die Band will kein x-beliebiges Irgendwas sein und experimentiert in den gegebenen Genre-Grenzen auch mal jenseits der Konventionen. Für die erste Full-Length sollte das alles aber auf einem homogeneren Level geschehen, dann ist von diesen Franzosen auch einiges zu erwarten. Das erste Lebenszeichen jedoch ist bestensfalls ordentlich, hat aber noch viel Luft nach oben!
Anspieltipp: Lemon Cupcake
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes