ABHOR - Occulta religiO
Mehr über Abhor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 25.05.2018
- Elemental Conjuring
- Fons Melorum
- Engraved Formulas
- Demons Forged From The Smoke
- Exemplum Satanicus
- Black Bat Revalls
- Occulta religiO
Spannung und aufregende, mitreißende Songs? Leider nein.
Bereits seit 1995 treiben die Italiener von ABHOR ihr Unwesen in der Metalwelt; seitdem wurden mehrere Demos und sechs Studioalben veröffentlicht. Das neueste Werk aus dem Hause ABHOR, das auf den Namen "Occulta religiO" hört, ist somit das siebte Album der Truppe. Die Jungs bezeichnen ihren Stil selbst als Esoteric Horror Black Metal, in den Lyrics werden unter Anderem Themen wie Okkultismus, Esoterik, Alchemie, Hexerei und Satanismus behandelt. Das klingt zumindest auf dem Papier schon mal gar nicht schlecht, doch kann "Occulta religiO" die Erwartungen auch erfüllen?
Musikalisch bekommt der Hörer Black Metal geboten, der einen guten Kompromiss aus Rohheit und ordentlicher Produktion hinbekommen hat, also weder glattgebügelt und überproduziert, noch wie mit allzu rudimentären Mitteln aufgenommen klingt. Die Geschwindigkeit der Songs bewegt sich meist im mittleren und langsameren Bereich, wobei es aber auch immer mal kurze Blastbeatpassagen gibt.
Besonders auffallend ist das eigentlich dauerpräsente Keyboard, das zwar schon irgendwie für Atmosphäre sorgt, allerdings im weiteren Verlauf der Scheibe auch gerne mal nervig wird. Das liegt vor allem daran, dass man praktisch immer den gleichen Kirchenorgel-Sound zu hören bekommt, der zwar alles andere als schlecht klingt, aber in jedem Track finde ich das einfach etwas viel. Hier wäre etwas mehr Abwechslung sicher wünschenswert gewesen. Die gibt es zwar in Punkto Songstruktur, doch auch hier hat man es wieder mit einem zweischneidigen Schwert zu tun.
Denn obwohl die einzelnen Tracks alles andere als monoton aufgebaut sind, können vor allem die langsameren und mittelschnellen Parts leider nur wenig überzeugen, denn die verwendeten Riffs und Melodien sind alles andere als komplex und dürften im Jahr 2018 wohl keinen Schwarzheimer mehr aus der Reserve locken. Und leider beanspruchen diese Parts den Großteil der Spielzeit von "Occulta religiO". Man hat den Eindruck, dies alles schon mal in besserer Form gehört zu haben. Gelegentlich gibt es noch Untermalung in Form von Sprachsamples, vermutlich aus Horrorfilmen, aber auch die reißen den Karren nicht mehr heraus.
"Occulta religiO" ist eine dieser Scheiben, die man hört und nicht wirklich schlecht findet, aber auch schnell wieder vergessen hat. ABHOR schafft es auf dem siebten Album leider nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, obwohl die Ansätze durchaus vorhanden sind. Doch mit einfachsten Riffs, größtenteils langsamen bis mittelschnellen und dabei wenig aufregenden Parts und einem dauerpräsenten Keyboard, dem nur ein einziger Sound zu entlocken ist, wird das halt nichts. Wie gesagt, dergleichen hat man eben schon mehrfach in besserer und vor allem aufregenderer Form von anderen Bands gehört. Eine Empfehlung kann ich daher nur an absolute Fans von ABHOR aussprechen, alle anderen sollten ihr Geld lieber in spannendere Scheiben investieren. Von einer Truppe, die schon seit über 20 Jahren dabei ist, erwarte ich einfach mehr.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner