ABHORRATION - Demonolatry
Mehr über Abhorration
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Invictus Productions
- Release:
- 04.10.2024
- Chamber Of Agilarept
- Ai Apaec
- Spawn Of An Abhorrent Entity
- Invoke Them
- The Grace Of Immolation
- Demonolatry
Ein Todesblei-Gourmetstück für Old-School-Fanatiker.
Einen so ungestümen, extrem straighten Einstieg wie bei "Demonolatry" erlebt man auch in den Gefilden des rasanteren Death Metals eher selten. Die Herren von ABHORRATION legen los wie die Feuerwehr, entwerfen direkt einmal einen Hyperblast und wollen auch im weiteren Verlauf von 'Chamber Of Agilarept' kaum locker lassen. Während man sich ob des Temporausches relativ schnell überfordert fühlt und gar nicht so recht weiß, wie einem gerade geschieht, planen die Norweger in den folgenden fünf Tracks bereits die nächsten Herausforderungen, die meist nicht weniger rabiat sind, in sich aber mit ganz anderen Qualitäten überzeugen können als nur mit bloßer Geschwindigkeit - und hier wird "Demonolatry" dann auch erst so richtig interessant.
Das unheilige Quartett hat drei Jahre nach seiner ersten Demo einen Plattenvertrag im Sack und kann auf seiner ersten Scheibe direkt mal einen klaren Maßstab setzen. Getrieben von der Energie des landeseigenen Old-School-Black-Metal, entfacht die Band ein technisch versiertes Todesblei-Feuerwerk, in dessen Zuge die üblichen Vergleiche zu MORBID ANGEL und DEICIDE zwar absolut angebracht erscheinen, bei dem aber dennoch eine deutliche, schwarze Note hinterlegt wird, die auch leichte Reminiszenzen an das frühe Werk von HYPOCRISY und DARK FUNERAL hervorruft. Wie ein massives Bollwerk schieben sich die sechs Songs nach vorne, räumen alle Hindernisse mit einer echten Urgewalt aus dem Wege, bewahren sich aber auch den Anspruch, mit technischer Finesse und einer eher Break-lastigen Herangehensweise auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Orkan zu blasen. Das gewaltige 'Spawn Of An Abhorrent Entity' und die brachiale Walze namens 'The Grace Of Immolation' dürfen als Highlights gefeiert werden, nähern sie sich doch den Großmeistern aus Florida mit Würde und entsprechender Souveränität. Doch auch die übrigen vier Tracks bieten tödliches Geballer nach bester Old-School-Rezeptur und schließlich mit einer Entschlossenheit, die selbst in der derzeit überbevölkerten Szene beispielhaft und außergewöhnlich ist.
Und genau deshalb sollte man sich vom ungebremsten Blast des Openers auch nicht in die Irre führen lassen. 'Chamber Of Agilarept' ist lediglich der Weckruf in ein immens unterhaltsames Death-Metal-Abenteuer, dessen sechs Kapitel zum Besten gehören, was der laufende Jahrgang in dieser Sparte zu bieten hat!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes