ABHORRENT EXPANSE - Enter The Misanthropocene
Mehr über Abhorrent Expanse
- Genre:
- Progressive Death Metal / Jazz
- Label:
- Amalga Music
- Release:
- 15.08.2025
- Enter The Misanthropocene
- Kairos
- Praise For Chaos
- Crystal Proliferation In Subharmonic Space
- Waves Of Graves
- Assail The Density Matrix
- Nephilim Disinterred
- Dissonant Aggressors
- Ascension Symptom Acceleration
- Prostrate Before Chthonic Devourment
Krach oder Kunst?
Dass ABHORRENT EXPANSE tatsächlich schon eine Tour in den Knochen hat, mag man angesichts der Veröffentlichung des zweiten Albums kaum glauben. Denn die primäre Frage, die sich hier auftut lautet: Was haben die Herren denn live überhaupt angeboten? Geht man jedenfalls von den elf neuen Traacks aus, kann man sich gar nicht vorstellen, dass der jazzige, völlig gegensätzliche und extrem widerborstige Mix aus Jazz, Death Metal und experimenteller, wenn auch verhaltener Elektronik überhaupt auf den Brettern funktionieren kann.
Im weitesten Sinne ist "Enter The Misanthropocene" nämlich nichts anderes als kunstfertig inszenierter Lärm, eine Verquickung intolerarbeler Kontraste mit ungewöhnlichem Instrumentarum und zuletzt auch eine Zerreißprobe für das eigene Nervenkostüm, welches dem Material schon nach wenigen Minuten nicht mehr folgen kann - und womöglich auch nicht mehr möchte.
Zwar gibt es hin und wieder recht spannende Fragmente, wie etwas der Glockenschlag in 'Graves Waves' oder die Soundtrack-artigen Collagen in 'Assail The Density Matrix', jedoch handelt es sich hierbei nur um ganz kurze Teilausschnitte, die im wüstern instrumentalen Chaos, das ABHORRENT EXPANSE hier veranstaltet, kaum zur Geltung kommen, weil die Atemluft schon im ersten Song völlig abgeschnürt wird. Das mag aus künstlerischer Perspektive sicherlich reizvoll sein, womöglich wird man auch einige andere experimentierfreudige Musiker mit all diesen verrückten Gegensätzen inspirieren können, doch für das ungescholtene Ohr ist "Enter The Misanthropocene" absolut nicht geeignet und vermutlich sogar die Höchststrafe angesichts der nicht erkennbaren Zusammenhänge, die die Amis hier zu konstruieren gedenken.
Ich enthalte mich schlussendlich einer Bewertung, da ich den hohen Anspruch entdecke, den wahren Sinn aber nicht begreife und mir deshalb auch nicht anmaßen möchte, eine fundierte Meinung zu äußern. Eines kann man aber sagen: Wem es nicht krachig und verrückt genug sein kann, der wird hier womöglich seinen Meister finden!
- Redakteur:
- Björn Backes