ABINAYA - Corps
Mehr über Abinaya
- Genre:
- Ethno Thrash
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Replica
- Release:
- 10.02.2010
- Corps
- Enfant D’Orient
- L’homme Libre
- Regarder Le Ciel
- Algo Mais (Quelque Chose De Plus)
- Les Labels
- Testament
- Le Chars De Police
- Partir Puis Revenir
- La Mort Des Amants
- Resiste
Die französischen Stämme werden unruhig!
Im Promozettel wird von Tribal Drums geredet. Wofür die Band nichts kann und auch nicht das Label, ist dass ich bei dem Wort "Tribal" immer sofort den ARMORED SAINT Song 'Tribal Dance' im Ohr, auf den Lippen und kurz danach auch im Player habe. So hatte ich meine liebe Mühe, diesen Reflex zu überwinden und das Album "Corps" der Franzosen einzulegen. Glücklicherweise starten die Herren ebenfalls mit ein wenig Rumgetrommel, bevor sich eine ziemlich heftige, moderne Gitarrenwand ihren Weg bricht. Das ist gut, und die Tribal Drums gefallen mir ebenfalls. Okay, an die gepanzerten Heiligen würde ich sie jetzt noch nicht rankommen sehen, aber stilistisch sind die beiden Bands eh nicht zu vergleichen.
Denn ABINAYA gehen eher in Richtung modernen Thrash mit melodischem Gesang. Übrigens auf Französisch, fragt mich also nicht, worum es geht. Da schimmert schon mal PANTERA durch, aber die sofort einfallenden SEPULTURA – wegen der Tribal Drums – haben eher weniger Pate gestanden. Ja, schwere Gitarrengeschütze überlagern das leichtfüßige Stammesgerödel im Hintergrund häufig, aber wenn es denn durchscheint, gibt es dem Album eine sehr interessante Note, die sich allerdings im weiteren Verlauf des Albums etwas totläuft. Aber gerade wenn man denkt, jetzt müssten die sich dringend mal etwas Neues einfallen lassen, kommen ABINAYA mit dem sanften 'Algo Mais (Quelqie Chose De Plus)' um die Ecke, in dem Pop, vertrackte Rhythmik und Metal knallhart aufeinanderprallen. So eine Art NOIR DESIR auf Metal, auch wenn ABINAYA-Sänger Igor Achard an Bertrand Cantat nicht heranreicht.
Dass es danach wieder nach dem bewährten Strickmuster weitergehen würde, war klar, aber trotzdem ist "Corps" sehr ordentlich geworden. In 'Testament' treten die Gitarren gegenüber dem Gesang etwas in den Hintergrund, 'Le Chars De Police' zeigt deutliche Punkeinflüsse und in 'Partir Puis Revenir' wird es Songwriter-balladesk, so dass man von Eintönigkeit mitnichten reden kann. Trotzdem fehlen dem Album noch die echten Hits und Sänger Igor ist auch noch weit davon entfernt, zu den metallischen Topakrobaten zu gehören, aber antesten sollte man ABINAYA auf ihrem zweiten Album ruhig mal. Das ist schon ganz cool.
Anspieltipps: Corps, Enfant D’Orient, L’homme Libre, Le Chars De Police
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger