ABINCHOVA - Hörensagen
Mehr über Abinchova
- Genre:
- Folk Metal
- Release:
- 01.09.2009
- Präludium
- Doppelmond
- Die Züsler
- Heimatlos
Von sieben Musikanten und ihrem kuriosen Schicksal...
"Ich wöll üch a gschicht verzäle, vo siebe Musikante und ihrem churiose Schickchsal..." erschallt es in schönstem schwyzerdütsch aus den Boxen. ABINCHOVA, eine junge Band aus dem wunderschönen Luzern in meiner geliebten Schweiz, bringen mit "Hörensagen" ihre erste EP auf den Markt und stellen sich dabei mit drei Metalsongs und dem brutal-sympathischen Intro vor.
Musikalisch bringt das Septett sowohl melodischen Metal mit harschem Gesang, als auch tanzbare Folk-Parts, dabei allerdings vom Riffing deutlich im klassischeren Metal angesiedelt als im modernen und inflationär weiterverbreiteten Humppa-Reich. Neben der gewohnten Besetzung Gitarre mal zwei, Bass, Schlagzeug und Gesang erwarten uns darüberhinaus noch Keyboard und Violine. Das tut dem Gesamtsound sehr gut, schafft es die Band doch, heftige Parts mit fettem Groove neben tanzbare Melodielinie zu stellen. Nora, die Violinistin, bringt sich auch gesanglich ein, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Im Prinzip habe ich zu Beginn ehrlich gesagt einen ELUVEITIE-Klon erwartet, faktisch orientieren sich ABINCHOVA aber mehr in Richtung MITHOTYN und mit den melodischen Anteilen in der Nähe von ODROERIR angesiedelt. Dabei geht die Band aber derart herzerfrischend ans Werk, dass ich mich viel mehr über die eingängigen Melodien, Party-tauglichen Thrashtimes und netten Ideen wie den Kosakenchor in 'Heimatlos' freue, als mich die schwache Produktion und (wenige) Spielfehler abschrecken würden. Doch halt, hier soll nicht der Eindruck entstehen, dass ABINCHOVA amateurhaft an ihre Sache rangehen: Es haben sich halt ein paar Ecken und Kanten auf dieses erste Lebenszeichen eingeschlichen, das ich nun mit aufrechter Brust wirklich alle Fans oben genannter Bands empfehlen will, denn seien wir doch mal ehrlich: gerade solche Ecken und Kanten machen junge Bands doch interessant.
Fazit: Gebt dieser jungen Band eine Chance, sie hat es verdient! So motivierte und fröhlich ans Werk gehende Musiker wünscht man sich definitiv häufiger. Die EP gibt es entweder als kostenlosen Download auf der Band-Homepage oder für faire vier Euro in einer netten Aufmachung inkl. Wachsiegel. Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass die auf 200 Stück limitierte Pressung bald ausverkauft sein dürfte, denn wenn die Band schreibt "ABINCHOVA - Eine wogende Welle, die jedes Konzert in ein heiteres Fest verwandelt" so halte ich das definitiv für keine Übertreibung – Augenzwinkern und schelmisches Lächeln inklusive.
- Redakteur:
- Julian Rohrer