ABINGDON BOYS SCHOOL - Teaching Materials
Mehr über Abingdon Boys School
- Genre:
- Pop / Rock / Metal / Crossover
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Gan Shin Rec. / Universal
- Release:
- 30.10.2009
- Innocent Sorrow
- Fre@K $HoW
- Howling
- Nervous Breakdown
- Nephilim
- Lost Reason
- Blade Chord
- Desert Rose
- Strength.
- Freedom
- JAP
- Valkyrie
- Kimi no Uta
Keine Berührungsängste!
Die ABINGDON BOYS SCHOOL spielt nicht nur beide Stile, sondern nahezu alle: Popsong trifft auf Rockinstrumentierung, oder Nu-Metal-Grooves bilden das Fundament für ein klassisches Heavy-Metal-Solo oder im nächsten Track für einen eingängigen Radiorocksong. Wer behauptet, Hardrockgitarren, runtergestimmte Grummelbässe und Hip-Hop- und Elektro-Effekte könne man unmöglich in einem Song kombinieren, den schauen die smarten Anzugträger an wie der Igel den Hasen: Haben wir aber schon gemacht.
Dabei klingt "Teaching Materials" noch nicht mal wie das Werk einer sturzbetrunkenen Chaotentruppe, sondern tatsächlich mehr wie in einer Nerdgarage am Reißbrett durchgeplant. Präzise wie auf Schienen durchgezogen wirken die Songs, so glatt wie Chartsstürmer und ein wenig steril, ganz als hätte man es hier mit Reißbrettprogmetal zu tun. Statt dessen präsentiert "Teaching Materials" jedoch eher eine halbgefrorene Schichttorte an Stilen, die erfrischend anders daherkommt. Kommerziell erfolgreich wird das zumindest hier im Westen dennoch oder gerade darum kaum sein, eher etwas für die J-Rock-Nische. Wer auf gesanglich am internationalen Pop/Rock der 1980er Jahren orientierte, schwer melodielastige, moderne Rocksounds mit einigen für sich genommen moshfähigen Metalkanten steht, sollte an Bord dieser Stilachterbahn kommen.
Mir persönlich ist das wegen der vielen Stakkatoriffs, zwischen denen ständig neue Geschmacksrichtungen explodieren, auf Albumlänge etwas anstrengend. Mutige Hörer mit leistungsfähigeren und in anderen Klangfarben gebadeten Synapsen dürfen daher auf die Wertung gut und gerne bis zu zwei Punkte draufschlagen. Denn eigenständig und professionell umgesetzt ist das zweifellos, und mit dem klavierbegleiteten 'Strength.' und dem energischen 'Freedom' sind dann doch noch einige halbe Hits vertreten, die so manche Rockdisse auf Vordermann bringen könnten. Wer dichter an '80er-Jahre MOR heran möchte, möge 'Kimi no Uta' lauschen - so ähnlich hat man sich damals das Jahr 2000 vorgestellt. Gut zu wissen, dass es die Kreativköpfe der ABINGDON BOYS SCHOOL gibt.
Anspieltipps: Fre@K $HoW, Blade Chord, Strength., Freedom, Valkyrie, Kimi no Uta.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz