ABROGATION - Urstant
Mehr über Abrogation
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 29.04.2016
- Tausend Schatten
- Die Häupter meiner Feinde
- Deine Wunden
- Wintererwachen
- Libertas Luporum
- Totenwache
- Nähre das Feuer
- Wenn dein Blut gefriert
- Dunkles Herz
- Ausstant
Bisher der schwächste Release im Backkatalog der Truppe aus Sachsen-Anhalt.
Die Magedeburger ABROGATION sind inzwischen schon zu einer echten Institution des deutschen Melo-Death-Undergrounds geworden, immerhin ist das Quartett aus Sachsen-Anhalt bereits seit dem Jahr 1995 in der hiesigen Szene dabei und blickt inzwischen auf eine stattliche Diskografie zurück. Besondere Merkmale der Truppe waren dabei vor allem die für das Genre untypischen deutschsprachigen Texte und die textliche Fokussierung auf das Mittelalter, wodurch Alben wie "1487" oder "Sarggeburt" zu echten Geheimtipps avancierten. Doch im Jahr 2013 mussten die Jungs einen herben Rückschlag hinnehmen, denn mit Frontmann und Gitarrist Schwarte verließ ein maßgeblich am Songwriting beteiligtes Gründungsmitglied die Band. Zwar konnte bereits kurze Zeit später mit Sänger Fenris ein Ersatz gefunden werden, trotzdem bleibt die Frage, ob das Quartett auch in dieser Besetzung auf dem neuen Langspieler "Urstant" an die bisherigen Glanztaten anknüpfen kann.
Schon beim ersten Hördurchlauf wird allerdings klar, dass der Abgang von Schwarte zumindest in der musikalischen Ausrichtung der Magdeburger eine bleibende Kerbe hinterlassen hat, denn so ganz kann Fenris den stimmgewaltigen Ex-Frontmann noch nicht ersetzen. Zwar liefert auch der Neuzugang eine durchaus ansehnliche Leistung auf der neuen Scheibe ab, doch mit den tollen Growls seines Vorgängers kann er einfach nicht mithalten. Gleichzeitig scheint stellenweise auch Schwartes Beitrag an der Gitarren-Front zu fehlen, denn im Vergleich zum direkten Vorgänger kommt das Material deutlich Death-Metal-lastiger und weniger melodisch daher. Darunter leidet dann auch der hymnische Charakter der einzelnen Songs, der gerade auf den letzten Scheiben zum Markenzeichen von ABROGATION geworden war und den Anhänger der Band auf "Urstant" sicher schmerzlich vermissen werden.
Technisch ist die Truppe aus Sachen-Anhalt dabei noch immer über jeden Zweifel erhaben, wobei sich hier natürlich auch die jahrelange Erfahrung der einzelnen Mitglieder auszahlt. Aber trotz präzise eingeprügelter Gitarren-Riffs und feiner Schlagzeugarbeit will der Funke auch nach mehreren Hördurchläufen nicht so richtig überspringen, dafür ist das neue Material leider einfach zu bieder und eintönig ausgefallen. Erschwerend kommt Sänger Fenris hinzu, der das "R" in den deutschen Texten so stark rollt, dass er nicht nur von der Aussprache her extrem nach Till Lindemann von RAMMSTEIN klingt, sondern damit auch das Nervenkostüm des Hörers auf Dauer strapaziert.
Somit ist "Urstant" insgesamt bei weitem nicht der im Promotext angepriesene neue Meilenstein in der Karriere von ABROGATION geworden, sondern stellt vielmehr im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger eine herbe Enttäuschung dar. Die Lücke, die Ex-Frontmann Schwarte hinterlassen hat, konnten die Magedburger zumindestens auf dem neuen Langspieler noch nicht gänzlich schließen, was sich vor allem beim doch eher schwachen und eintönigen Songwriting bemerkbar macht. Da kann dann auch die jahrelange Erfahrung der Jungs die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen, sodass "Urstant" der bisher schwächsten Release im Backkatalog der Truppe geworden ist.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs