ABSENT IN BODY - Plague God
Mehr über Absent In Body
- Genre:
- Doom Metal / Sludge Metal / Dark Ambient
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 25.03.2022
- Rise From Ruins
- In Spirit In Spite
- Sarin
- The Acres The Ache
- The Half Rising Man
Pure Düsternis.
Bei ABSENT IN BODY handelt es sich um eine Formation aus renommierten Künstlern. So haben sich hierunter Sänger und Gitarrist Scott Kelly von NEUROSIS, Sänger und Bassist Colin H. Van Eeckhout sowie Gitarrist Mathieu J. Vandekerckhove, beide von AMENRA und Schlagzeuger Igor Caveleras von SEPULTURA versammelt, um feinsten Doom und Sludge Metal mit Dark Ambient verziert darzubieten. Im Gründungsjahr 2017 erschien bereits eine EP mit dem Titel "The Abyss Stares Back - Vol. 5" über Hypertension Records. Das erste Album "Plague God" wurde nun aber über Relapse Records veröffentlicht. Das beeindruckende Cover-Artwork wurde im Übrigen von dem in Belgien ansässigen Künstler Dolen Carag gestaltet, der hauptsächlich für seine Schädelschnitzereien bekannt ist.
In musikalischer Hinsicht gibt es an dem vorliegenden Album nichts zu bekritteln. Auf gut 36 Minuten schwappen die Doom-Wellen flankiert von den bestechenden gegensätzlichen Gesängen der Vokalisten über den Zuhörer hinweg. Ein gutes Beispiel hierfür ist das einleitende 'Rise From Ruins' mit seinem trefflich konzipierten Aufbau. Das Lied lässt sich Zeit um seine düstere Wirkung zu entfalten und die jeweiligen Gesangspassagen sind passend platziert. Das zweite Stück beginnt doom-schwer mit Industrial-Touch und wird im Verlauf tonnenschwer, während Scott Kelly mit seiner rauen Stimme die vordere Hälfte von 'In Spirit In Spite' für sich beansprucht. Die hintere Hälfte wird von minimalen Gitarrentönen, die sich zu einer leichtfüßigen Melodiefolge entwickeln, sowie angenehm zu lauschenden gesprochenen Worten eingeläutet.
Auch in 'Sarin' wird man vom Gitarren- und Schlagzeugspiel niedergedrückt. Nach einem kleinen Weilchen wird der Song dann vielschichtiger. Zudem ist das Schlagzeug-Outro besonders erwähnenswert, das einen gemeinsam mit den Dark-Ambient-Klängen auf interessante Weise heraus trippen lässt. Das Intro von 'The Acres The Ache', welcher zugleich der längste Titel des Albums ist, fällt mit einem überraschenden, zweiminütigen Tribal Beat positiv auf. Anschließend bricht zweistimmig eine atemberaubende Doom-Kulisse über den Hörer herein. Nach zirka viereinhalb Minuten bieten luftige Gitarrenriffs eine Erholungspause. Kurzzeitig tritt ebenso luftiger Klargesang hinzu, bevor es zum Schluss auch stimmlich nochmal heftiger zugeht.
Der Finaltrack braucht wiederum eine Weilchen, um in Fahrt zu kommen. Im ambienten Anfang kommen lediglich vereinzelte Gitarrentöne zum Vorschein. Nach über zwei Minuten leistet das Schlagzeug hier und da Gesellschaft. So richtig geht es aber erst kurz vor der Mitte los, wenn auch die Ambientklänge die Schwere und Düsternis teilt und der Gesang losbrüllt. Gegen Ende legen Schlagzeug und pulsierende Elektronik noch eine Schippe zu. Meines Erachtens ist "Plague God" alles zusammengenommen ein Muss, an dem kein Doom-Liebhaber vorbeikommt. Für mich zumindest ist es sicherlich eines der Highlights des Jahres. Insbesondere die schwarz schimmernde Perle an vierter Stelle hat es mir angetan. Doch auch die übrigen Songs sind jeder für sich exzellent, wodurch die Höchstwertung absolut verdient ist.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt