ABSOLUTE DARKNESS - Failure Of State
Mehr über Absolute Darkness
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.12.2022
- Rounded Up
- Mob Rule
- Sanity Is Gone
- My Forever Rule
- Failure Of State
- My Assassination
- The Republic
- Unite!
- Chaos Unleashed
- Mad King
- On My Way To Death
Gute Songs, sehr schwache handwerkliche Umsetzung.
Die Amerikaner ABSOLUTE DARKNESS legen gerade mit "Failure Of State" ihren dritten Langdreher vor, der wie die beiden Vorgänger auch in kompletter Eigenregie aufgenommen und schlussendlich von William Blackmon gemischt und gemastert wurde. Versprochen wird Hörern und Hörerinnen dabei ein Mix aus Death und Thrash Metal, den das Quartett in insgesamt elf Songs zelebriert. Rund läuft dabei noch lange nicht alles, doch trotzdem bietet die Platte viele interessante Ansätze.
Fangen wir aber erst einmal mit der musikalischen Einsortierung an, damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, ob der Schwermetall-Happen aus der Bay Area auch etwas für euch sein könnte. Selbiger mundet mir persönlich trotz reichlich unterschiedlicher Einflüsse und Vorbilder überraschend gut. So schaut sich der Vierer für die schnelleren Passagen seiner Songs durchaus in der eignen Heimat um, wo dann TESTAMENT oder EXODUS als Referenzpunkte herhalten könnten. Eine Prise DEATH und OBITUARY sorgt für eine deutlich hörbare Todesmetall-Schlagseite, der durch die heiseren Growls von Ron Dorn, der mich teilweise frappierend an Johan Hegg erinnert, noch eine Messerspitze AMON AMARTH beigemischt wird.
Mit diesem Grundrezept zaubern die Amerikaner überraschend unterhaltsame Kompositionen aus dem Ärmel, die bei aller Härte dennoch durchaus flott und gut ins Ohr gehen. 'Rounded Up', das sehr melodisch angelegte 'Mob Rule' oder das brutal groovende 'The Republic' sind etwa hervorragende Anspieltipps, wenn man sich schnell ein Bild von den Qualitäten der absoluten Finsternis machen möchte. Mein persönlicher Liebling ist allerdings das herrlich taumelnde und bissige 'Sanity Is Gone', das mich vor allem mit toller Gitarrenarbeit auf seine Seite zieht. Abseits von diesen Höhepunkten zündet zwar kein Song mehr auf die gleiche Weise, dennoch fühle ich mich durchgehend gut unterhalten.
Dennoch muss ich in meiner Endnote 1,5 Punkte für die handwerklich doch teilweise etwas stümperhafte Umsetzung abziehen. So hört man der Platte nämlich an vielen Ecken an, dass hier eben im kompletten Alleingang aufgenommen wurde. Besonders spiegelt sich das in den Gitarren wieder, deren Aufnahmen immer wieder nicht ganz sauber sind, oftmals auch nicht flüssig von einem in den anderen Part übergehen und an einigen Stellen einfach schlecht sind. Teilweise sind hier Takes dabei, die ein erfahrener Produzent sofort mit einem "Nein, direkt nochmal!" quittiert und in den Papierkorb verschoben hätte.
Schade, denn von den reinen musikalischen Ideen her wäre hier deutlich mehr drin gewesen, doch im Vergleich zur Konkurrenz in der Szene, die teilweise auch in Eigenregie absolut Label-würdige Scheiben abliefert, fehlt ABSOLUTE DARKNESS einfach der handwerkliche Feinschliff. Daher gibt es von mir auch nur 6 Punkte, aus denen ohne diese Unsauberkeiten locker 7,5 Zähler hätten werden können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs