ABSOLUTUM - II (EP)
Mehr über Absolutum
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- The Crawling Chaos Records
- Release:
- 11.10.2019
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- VII
- VIII
- IX
Ein Schlag in die Fresse.
Leute, packt die halb kaputten Lautsprecher aus und schließt den Kassettenrekorder an: ABSOLUTUM ist zurück. Die Black-Metal-Band mit Musikern von FÄULNIS und VALBORG steht für Old-School-Sound. Für beherzte Angriffe auf Wohlfühl-Musik und zu viel Harmonie im Black Metal. Wer das erste Tape, schlicht "I" betitelt, kennt, wird hier auch keine Überraschung erleben. Der größte Unterschied ist eigentlich das Klangbild, das jenseits aller HiFi-Normen perfekt für die Musik ist und doch ganz anders klingt als der dumpfe Sound des Vorgängers.
Wenn ich hier von Old School spreche, dann geht es nicht um den Black Metal der 90er. Eher um die Vorreiter vom Kaliber HELLHAMMER oder BATHORY (zu "Under The Sign..."-Zeiten). Beispielhaft versohlt einem 'IV' mit seinem psychotisch kratzenden Geschrei und dem scheppernden Schlagzeug so den Arsch, man gar nicht erst daran denkt, so etwas wie Lead-Gitarren im eigentlichen Sinne zu vermissen (ein paar Takte am Ende von 'VIII' werte ich mal als Ausrutscher). Natürlich erinnert der Gesang an das letzte FÄULNIS-Album "Antikult", bei dem Seuche so abgeranzt und wirsch klang wie nicht viele andere Black-Metal-Shouter derzeit. Auf "II" sind es vor allem die Tracks 'VI' und 'VIII', auf denen man die gesamte Bandbreite seines Gesangs um die Ohren gehauen bekommt.
Bei ABSOLUTUM ist es aber nicht nur der Gesang, den man als Alleinstellungsmerkmal anpinnen kann. Wenn man bedenkt, dass mit Christian Kolf (Gitarre) und Jan Buckard (Bass) gleich zwei VALBORG-Mucker mitmischen, kommt einem diese oftmals erdrückende Simplizität der Musik vielleicht bekannt vor. Klar, wir befinden uns hier musikalisch auf anderem Terrain als etwa die aktuelle VALBORG-Scheibe "Zentrum", aber beide Veröffentlichungen reißen ähnliche Abgründe der menschlichen Seele auf, die mit ungewöhnlicher Musik gefüllt werden wollen.
Wenn jemals das Adjektiv "abgefuckt" als Kompliment zu verstehen ist, dann wohl bei "II". Diese Musik ist nicht schön. Sie verleitet nicht dazu, sich wohl in seiner Haut zu fühlen. Und sie läuft nicht Gefahr, zum Selbstzweck musikalischer Fingerfertigkeiten zu mutieren. Alles richtig gemacht, würde ich sagen!
- Redakteur:
- Nils Macher