ABSTRACT ESSENCE - Afteramth
Mehr über Abstract Essence
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- Timecross
- Harmony
- Lost Life
- Aftermath
- Out
- 2.85 Minutes Of Noise
- Last Sunrise
- Lover
- Redemption
Die Label-Information, ABSTRACT ESSENCE würden "Athmospheric Metal" spielen, ringt mir ein müdes Lächeln ab. Was soll das denn sein? Sollte nicht jede Musik irgendeine Atmosphäre erzeugen? Scheint also nichts Besonderes zu sein, was uns das Sextett aus Tschechien anbietet. Seit 2004 besteht die Band bereits und gehört laut eigenen Angaben zu den lokalen Größen. "Aftermath" ist allerdings das erste Langeisen der Truppe.
Bereits das Cover Artwork versetzt den Betrachter mit seinen düsteren Bildern in eine melancholische Stimmung. Da hätten wir ja schon mal die Atmosphäre. Fehlt noch der Metal.
Hatte mich beim Studium der Besetzung bereits die Erwähnung eines festen Keyboarders kurz mit der rechten Augenbraue zucken lassen, so ist mir bereits während des Lauschens von 'Harmony' – bei 'Timeless' handelt es sich um ein Intro – klar, dass die Tastatur eine recht bedeutsame Rolle im Gesamtsound von ABSTRACT ESSENCE innehat. So kommt das Keyboard sowohl als Bombast-Füller, wie auch als solierendes Instrument und gar als wabernder Klangfarbenergänzer zum Einsatz.
Das darf man jetzt aber nicht falsch verstehen, denn die beiden Gitarren dominieren schon das Erscheinungsbild der - im melodischen Death Metal - angesiedelten Band. Auch wenn der Anteil an gemäßigteren Tempi für eine Band dieser Ausrichtung relativ groß erscheint, ist es, neben den gekonnt eingestreuten Double-Bass-Angriffen, vor allem der Gesang, der den Freund des reinen Heavy Metal abschrecken könnte.
Ondras Zbranek keift manchmal so bösartig schrill ins Mikro, dass ich mich an Dani Filth erinnert fühle. Was an manchen Stellen passend klingt, ist mir an anderen Passagen dann doch zu spitz. Die tiefen Growls hingegen kommen durchweg gut an.
Die musikalische Umsetzung kann mich allerdings durchgängig überzeugen, da die junge Truppe exzellente Hooks in ihre recht langen Kompositionen einbaut. So wird jeder einzelne Song zu einem Hörvergnügen, das ganze Album hingegen ermüdet mich aufgrund der beinahe erdrückenden Sounddichte. Reizüberflutung nennt man das wohl. Ein paar auflockernde Momente könnten diese Problem zukünftig sicherlich leicht lösen.
Wer aber grundsätzlich auf extremen Metal abfährt, sich von massiven Keyboardeinsätzen nicht abschrecken lässt und einen ziemlich schrillen Sänger verkraftet, bekommt ein amtliches Häppchen geliefert.
Anspieltipps:Harmony;Redemption;Aftermath
- Redakteur:
- Holger Andrae