ABSU - Abzu
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Absu
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Plastic Head / Soulfood
- Release:
- 28.10.2011
- Earth Ripper
- Circles Of The Oath
- Abraxas Connexus
- Skrying In The Spirit Vision
- Ontologically, It Became Time & Space
- Song For Ea
So vernehmet meine Worte, oh ihr ABSU-Jünger, denn Großes kommt auf euch zu!
Gläubige! So vernehmet die Worte des amerikanischen Hohepriesters! Er wird euch Kunde tun von der Erschaffung der Welt und von vielen anderen hochmystischen Geheimnissen, von deren Existenz ihr nicht mal zu ahnen wagtet. Nicht alles werdet ihr verstehen, doch wird euch dieses Ereignis wie die strahlende Sonne an einem heißen Sommertag vorkommen: Ihr werdet euch verbrennen, doch sogleich werdet ihr euch immer und immer wieder nach dieser Feuertaufe dürsten. Natürlich mag sich euch einfachen Geistern das ein oder andere als Werk des Teufels offenbaren, doch seid gewiss: Die wahre Art der Göttlichkeit wird euch für immer verborgen bleiben.
Dieses Werk, die Anbetung "Abzu", wird mit einer Meditation in einer transzendenten Sphäre beginnen, während unter euch der Boden eures Leben zerrissen und zerstört werden wird. Lasst euch von den aggressiven Stimmen und hohen Gesängen nicht verschrecken; sie sind böse, ja, aber gleichermaßen unheimlich genau und treffend – sie zielen auf den Kern der Welt, wie ihr sie kanntet, und sie sind in der Lage, diese zu zerstören. Die 'Circle Of The Oath'-Gebete entlassen euch in eine Atmosphäre, die sich durch die gesamte Messe ziehen wird. Natürlich werdet ihr euch an die konspirativen Treffen mit den japanischen Propheten SIGH erinnern – völlig zurecht. Doch bleiben wir in diesem Fall weit klarer und verschrecken euch Gläubige nicht mit abrupten Gebetsgenrewechseln.
Bitte, bitte, natürlich wissen wir, dass dieser Zeremoniensaal weit geeigneter ist, als die Säle der Vergangenheit. Ja, die Instrumente der Nebenmusiker und die Gesänge unseres Hohepriesters werden brilliant und vollständig an eure dürstenden Ohren herangetragen, gleichsam wie die heimelig dunklen Schlieren des Styx höchstpersönlich. Im Laufe unserer Reise von Alpha zu Omega und wieder zurück mag es euch so vorkommen, als würden den Zeremonienmeistern, einer indischen Gottheit gleich, unter unmenschlichen Qualen zahllose Extremitäten wachsen, die die Geschwindigkeit und gottgleiche Technik unserer Gebete auf ein universales Maß anheben wird: Doch fürchtet euch nicht davor, es ist nur zu eurem Besten, und schon bald werdet ihr euch diesem abartigem Genuss mehr als nur öffnen, ja, ihr werdet euch hingeben.
Nicht immer werden wir die Finesse unserer Gesänge aufrecht erhalten, so manches Mal wird euch ein sich wiederholendes Mantra einlullen, doch seid euch eines gewiss: Kein bis dato abgehaltenes Gebetserlebnis war derart vielseitig und episch, wie es "Abzu" sein wird. Vielleicht schien euch in der Vergangenheit einiges unschlüssig und in seiner spirituellen Dimension nicht zu Ende gedacht: Das hat nun ein Ende! Dieser Zyklus wird euch überraschen, euch fordern, euch von euren bisherigen Gottheiten abtrünnig machen.
Fazit (für alle Ungläubigen): "Abzu" ist das klare Highlight des Backkatalogs der Amis von ABSU. Thrashig prügeln sich die Musiker auf einem technisch herausragenden Niveau durch die Songs voller Mystik und Philosophie. Dabei verlieren sie den Blick für das Wesentliche nur selten. Herausgekommen ist ein starkes Stück modernen Black Metals, irgendwo zwischen den abgedrehten SIGH, der Schwärze von SECRETS OF THE MOON und der genreübergreifenden Technik von KEEP OF KALESSIN, in derselben Geschwindigkeit der Norweger gespielt.
Anspieltipps: Song For Ea
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer