ABYSMAL GRIEF - Strange Rites Of Evil
Mehr über Abysmal Grief
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Horror Records
- Release:
- 24.12.2015
- Nomen Omen
- Strange Rites Of Evil
- Cemetery
- Child Of Darkness
- Radix Malorum
- Dressed In Black Cloaks
Italien, deine Doombands...
ABYSMAL GRIEF spielt okkulten Doom aus Italien. Nach diesem Satz sollte die Zielgruppe bereits in Hab-acht-Stellung gehen und den Weg zum Plattenladen ihres Vertrauens oder die Bestellung beim Mailorder gleicher Stellung planen. Denn wenn aus dem Stiefelland eines stets sicher war, so die Qualität der okkulten Doombands mit Hang zu Horror, Psychedelik und schlicht Wahnsinn. Ob BLACK HOLE, EPITAPH, PAUL CHAIN alleine oder mit DEATH SS, die Liste an völlig eigenwilligen, brillianten Bands lässt sich beliebig fortsetzen.
In dieser Tradition ist auch ABYSMAL GRIEF zu verorten, auch wenn der Schwerpunkt des Bandsounds mehr in Richtung Death Doom geht, als bei den meisten oben genannten Truppen. Dennoch bleiben die wichtigsten Merkmale bestehen: Großzügiger Orgeleinsatz, einfache aber packende Riffs, ausladende Songs und eine ganz eigene, eigentümlich kranke Atmosphäre. All das gibt es auf dem neusten Werk "Strange Rites Of Evil" in den fünf eigenen Kompositionen und dem BEDEMON-Cover 'Child Of Darkness' zu Genüge zu bestaunen und somit kann ich nur wiederholen, was ich zu Beginn bereits schrieb: Fans von Italodoom brauchen diese Platte.
Nun ist aber dieser Kreis der Kenner und Schätzer des Sounds immer noch viel zu beschränkt, weshalb ich ein paar mehr Worte dazu verwenden will, auch jenen, die bisher noch nicht von der Faszination für italienischen Langsammetal eine Hörprobe oder gar den Erwerb von "Strange Rites Of Evil" ans Herz zu legen. Auf dem Album gibt es insgesamt sechs Kompositionen, von denen bereits der Opener mit zehn Minuten zeigt, dass wir es hier nicht gerade mit Musik für Ungeduldige zu tun haben.
Dabei steht die Atmosphäre bei den Kompositionen stets im Vordergrund und toppt eingängige Refrains oder ähnliche Aspekte zu jeder Sekunde. Diese wird durch düsteren Keyboardsound und gelegentliche Chöre erzeugte und von dem wahnsinnigen, mal beschwörenden, mal einfach nur kranken Gesang noch unterstrichen. Vorangetrieben werden die Lieder von einfachen, effektiven Riffs und einem schwerfälligen, aber durchschlagenden Drumming. So türmen sich morbide Tonmonolithen auf, die von finsteren Ritualen auf Friedhöfen künden, nebelumwölkten Ruinen und nächtlichen Orgien. Okkult ist dieser Sound, ohne ins plumpe Satanismusgedöns abzudriften, da man sich bei ABYSMAL GRIEF stattdessen lieber bei der Mutter aller okkulten Kulte bedient, der römisch-katholischen Kirche. Das funktioniert ausgezeichnet und "Strange Rites Of Evil" sollte so auch für Fans von okkultem Doom und Death Metal außerhalb der Grenzen Italiens anschlussfähig sein. Eine Hörprobe sei daher dringend empfohlen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst