ABYZZ - Empusa
Mehr über Abyzz
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro - Empusas Lair
- Hekate
- Creation Divine
- Withered Evolution
- The Heritage
- My Existance
- Fear - Emptiness - Despair
- Alone
- And Now You're Die
- Reborn Again
Viel Kopf, wenig Bauch und eine Menge Death Metal.
Geht mit wachsender Erfahrung auch gleichzeitig die Spontanität flöten? ABYZZ, mit kleinen Pausen und Line-up-Veränderungen schon seit 1994 aktiv, haben im Underground immer mal wieder in ein Wespennest stechen und auf sich aufmerksam machen können, aber diesen Erfahrungsschatz nie effizient ins Songwriting einbinden können. Nach 16 Jahren - das zeigt das neue Album "Empusa" dann doch immer wieder - kämpfen musikalischer Anspruch und das Verlangen nach simplen, schlagkräftigen Arrangements in fast jedem Song miteinander; und das zu Lasten einer Kopflastigkeit, die sich wie ein roter Faden durch diesen Release zieht.
ABYZZ überzeugen vor allem auf technischer Ebene; die Band ist handwerklich sehr stark und versteht auch eine Menge von sphärischen Songaufbauten, was sich gerade in der zweiten Albumhälfte mehrfach bemerkbar macht. Andererseits kickt der experimentelle Death Metal in den seltensten Momenten und entwickelt eine Kopflastigkeit, die zunächst noch leicht zu verkraften ist, im mittleren Teil dann aber doch die befürchteten Ausfallerscheinungen mit sich bringt. 'The Heartage' ist beispielsweise clever arrangiert, aber es fehlt irgendwie etwas, zumindest ein Element, das die ganze Sache fordernder gestaltet. Eine Brachialwalze wie 'Fear - Emptiness - Despair' wiederum ist einfach nur Standard-Death, nicht sonderlich originell und irgendwie auch nichtssagend.
Doch warum lassen es ABYZZ überhaupt so weit kommen? Mit Kompositionen wie dem melodischen 'Creation Divine' präsentiert sich das Quintett von der absoluten Zuckerseite, und auch rasante Stücke wie das brutale 'Reborn Again' geben eine Richtung vor, die man sich von ABYZZ lieber wünschen würde als das gelegentlich verkopfte Tech-Death-Cocktail mit sphärischer Alibifunktion.
Immerhin, die fünf Männer verstehen ihre Arbeit und wissen, wie man ganz locker ein Killerriff aus dem Ärmel schüttelt. Sollte sich diese Fähigkeit künftig etwas effizienter auf den Kompositionsprozess auswirken und die Band generell etwas genauer auf den Punkt kommen, sitzt hier nach wie vor eine ganze Menge (Potenzial) drin. Aber hierzu muss man sich erst einmal von manchen Strategien lösen - und Letzteres erlebt man auf "Empusa" leider nur relativ selten!
Anspieltipps: Creation Divine, Reborn Again
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes