ACCEPT - Blind Rage
Mehr über Accept
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 15.08.2014
- Stampede
- Dying Breed
- Dark Side Of My Heart
- Fall Of The Empire
- Fall Of The Empire
- Trail Of Tears
- Wanna Be Free
- 200 Years
- Bloodbath Mastermind
- From The Ashes We Rise
- The Curse
- Final Journey
Erneut im Jungbrunnen
Der Paukenschlag, den das ACCEPT-Comeback seinerzeit verursachte, hallt auch vier Jahre später noch durch sämtliche Ohrmuscheln. "Blood Of The Nations" strahlte nicht nur durch Neu-Sänger Mark Tornillo vor Kraft und Lebensfreude und das folgende "Stalingrad" konnte diesem Erfolgserlebnis noch einen drauf setzen: Das Album stieg auf Platz 4 der deutschen Album-Charts ein, ernterte als erstes ACCEPT-Album überhaupt auch entsprechende Positionen in den USA und brachte die Band auf einen monatelangen Siegeszug durch Europa, Südamerika und Asien. Die diesjährigen Headliner-Auftritte auf dem Wacken Open Air und beim Woodstock-Festival bestätigten die einzig logische Konsequenz: Die Band befindet sich im x-ten Frühling.
Daran ändert auch "Blind Rage", das insgesamt 14. Album in ihrer Diskographie und dritte der Tornillo-Ära, nichts, denn das neue Machtwerk bietet genau das, was man von ACCEPT anno 2014 einfach erwartet: Teutonischer Stahl in Solinger Reinkultur. Ein prägnantes Riff-Gewitter, Hymnen in Hülle und Fülle und eine Vitalität, von der sich so mancher Jungspund eine Scheibe von abschneiden kann. Hinzu kommt die Produktion, erneut von Andy Sneap, die aus den Vollen ballert, sowie ein Artwork, das den Titel und Inhalt des Albums auf den Punkt bringt.
Los geht die Reise mit dem bereits im Vorfeld bekannten 'Stampede', das gleich zu Beginn recht ungezügelt und stürmisch an der Front herumwildert und bei dem Tornillos Reibeisenstimme zum ersten Mal glänzen kann. Ein Auftakt nach Maß also, ehe mit dem recht geradlinigen 'Dying Breed' (cooler Refrain!) und dem hardrocklastigen 'Dark Side Of My Heart' die Leistung konstant bleibt. Mit 'Fall Of The Empire' hat man dann das nächste Ausrufezeichen gesetzt: Mal stampfend, mal schleichend, besitzt das Stück durch den tollen Chorus und den düsteren Charme sehr viel Tiefe. Deutlich schneller, aber nie die melodische Note außer acht lassend, fegt dann 'Trail Of Tears' umher, bis mit 'Wanna Be Free' der perfekte Highway-Song gefunden wurde. Das Stück beginnt recht ruhig und entwickelt sich dann zum kaltschnäuzigen Rocker, ohne die leicht verhaltene Note ad acta zu legen. Obwohl ich mit den folgenden '200 Years' und (ein wenig später) 'The Curse' partout nicht warm werde, hat es das restliche Songtrio noch einmal in sich: 'Bloodbath Mastermind' startet unheilvoll und entwickelt sich dann zum absoluten Riffmonster, 'From The Ashes We Rise' packt noch einmal die Hardrock-Keule aus und das abschließende 'Final Journey' mäht in den letzten fünf Minuten des Albums noch einmal alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt.
ACCEPT setzt die unaufhaltsame Erfolgsgeschichte also nahtlos fort und hat mit "Blind Rage" ein sehr gutes Album im Gepäck, auch wenn ich persönlich "Stalingrad" und "Blood Of The Nations" einen Hauch besser fand. Doch das ist Meckern auf sehr hohem Niveau und sollte die Solinger Leistung beim besten Willen nicht schmälern. Dass sich die Songs auch sehr gut ins bisherige Repertoire einfügen, bewies die Band auf ihrem vergangenen Festival-Siegeszug, der überdies zeigte, dass die Herren auch noch auf der Bühne die Massen restlos begeistern kann. Wo soll das nur enden?
Anspieltipps: Stampede, Fall Of The Empire, Trail Of Tears, Bloodbath Mastermind
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp