ACCESS DENIED - NonstopDieselErotica
Mehr über Access Denied
- Genre:
- Electro Rock
- Release:
- 23.11.2007
- The First
- Regular Man
- The Sign
- Absinth
- Staged Sofa
- Russian Doll
- Fightwire
- Waiting For The Next
- Xperiment
- Logiq
- This Time!
Bereits im Jahre 2003 formte sich die Combo ACCESS DENIED und verschrieb sich zunächst gänzlich der elektronischen Musik. Mit einigen selbtproduzierten Tapes konnte sie erstmals auf sich aufmerksam machen und Fans gewinnen. Im Jahre 2005 kam schließlich die musikalische Wende: Man schwor dem Electro zwar nicht vollends ab, konzentrierte sich aber nun auch auf Gitarren und weitere Elemente der Rockmusik. Demnach ist auch die neue Veröffentlichung, die den Namen "NonstopDieselErotica" trägt und auf welche die Fans ganze sechs Jahre warten mussten, eben in diesem Gefilde angesiedelt.
Electro Rock kann ja nun wirklich alles Mögliche heißen, und ACCESS DENIED macht es tatsächlich schwer, einen angemessenen Vergleich zu einer bekannten Band zu finden. Das Quartett fährt gänzlich auf seiner eigenen Schiene, macht Musik, die so in keine Schublade passt und hat ein Album voller Facetten auf den Markt geworfen. So ist der Opener 'The First' voll psychedelischer Klänge, die auch noch öfter im Laufe des Albums aufgegriffen werden, doch es gibt auch Überraschungen zu entdecken. So kommt 'Absinth' fast gänzlich ohne Elektronik aus und erinnert irgendwie an einen Gute-Laune-Hit der 80er, in 'The Sign' erklingen plötzlich orientalische Klänge und auch sonst wird mit gesprochenen Passagen oder anderen Finessen immer wieder die Aufmerksamkeit des Hörers geweckt (man nehme als Beispiel die nur mit Piano begleitete Ballade 'Waiting For The Next', bei der auch eine weibliche Stimme zum Einsatz kommt). Musikalisch gesehen verstehen die Jungs ihr Handwerk, das ist an den Kompositionen unschwer zu erkennen. Die unzähligen Melodiespielereien kaschieren die eigentlich Einfachheit der Songs und tragen definitiv zu der verträumten Atmosphäre des Albums bei.
Dennoch will der Funke einfach nicht so recht überspringen. Oft sind die Lieder einfach zu vertrackt und erschließen sich für den Hörer nur schwer, es wird einfach zu merkwürdig. Der Wiedererkennungswert mancher Stücke ist gleich null, auch wenn andere im Gegensatz dazu richtig geil sind ('Fightwire'). Das größte Problem von "NonstopDieselErotica" ist allerdings leider die Produktion. Dumpf und kalt wird hier jeglicher Keim von Leidenschaft sofort erstickt. Die eigentlich passende Stimme des Sängers geht viel zu oft in einem akustischen Wirrwarr unter, was den Gesamteindruck unnötig drückt. ACCESS DENIED haben mit Sicherheit viel Potenzial, und ich bin gespannt zu sehen, welchen Weg die vier als nächstes einschlagen werden, doch dieses Album lässt die Combo durch die Produktion leider als Amateure erscheinen, obwohl hier Hasen mit Erfahrung am Start sind.
Anspieltipps: Fightwire, Absinth, The First
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel