ACCESS_DENIED - Things Worst Fighting For
Mehr über Access_Denied
- Genre:
- Indie / Elektro
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- RGK
- Release:
- 16.12.2011
- Reality
- Operator
- Staged Sofa (350 Sec Away From me By Sonic Replication)
- Absinth (Director's Cut by Pala-din)
- The Sign (Follow The Leader)
- Snowman
- Russian Doll (Summer Edition Rmx by Bleve-Effect)
- The First (The Secon Rmx by Pala-din)
- Monster
- The Verdant
- Waiting For The Next (Lichtblau Rmx by Aschenbrenner)
- Fightwire (Lucid Dream Rmx by Stereomotion)
Indie Rock meets Elektronik - eigenwillig, aber interessant!
Eine Scheibe mit zwölf Tracks als EP anzupreisen, ist gewagt, nicht zuletzt, weil die Spielzeit des neuen ACCESS_DENIED-Albums durchaus Albumlänge aufweist. Doch auch sonst scheinen die Herren Musiker Wagnissen und Experimenten nicht aus dem Weg zu gehen. "Things Worst Fighting For" entpuppt sich schon relativ schnell als interessante Verquickung konträrer Stile, die aber eigenartigerweise vor allem dann zündet, wenn die Band es ein wenig ruhiger angehen lässt.
ACCESS_DENIED nutzen das neue Forum vor allem, um einige Remixes zu präsentieren, die dezent mit der Elektronik liebäugeln, sich aber als puristische Beat-Maschinen nicht treffend verkaufen lassen. 'Die neu gemischten Versionen von 'Absinth' und 'The First' zeigen zwar, dass elektronische Grooves ein Steckenpferd des Trios sind, doch unterm Strich halten sich ACCESS_DENIED mit zu heftigen Querschlägen deutlich zurück und verlassen sich lieber auf die Wirkung ihrer eigensinnigen Stil-Kombinationen.
Aus diesem Grund bleibt "Things Worst Fighting For" in den ersten Hörrunden auch noch ein relativ sperriges Album, das zwar hin und wieder auf einige Hooklines zurückgreift, im Großen und Ganzen aber lieber die experimentelle Komponente auskostet. Neue Nummern wie 'The Verdant' und 'Operator' stürzen sich dabei in emotionale Achterbahnfahrten, denen es leider ein wenig am roten Faden mangelt, während die alternativen Varianten von 'Waiting For The Next' und 'Fightwire' sich zwischen minimalistischer Melancholie, rockigen Grooves und trippigen Arrangements einfinden, aber auch hier nicht so recht entscheiden wollen, welchen Charakter man den jeweiligen Songs nun verpassen mag.
Letztgenanntes entwickelt sich fortlaufend immer mehr zum Problem von "Things Worst Fighting For". Viele Sub-Genres werden angeschnitten und unter dem Independent-Label angepriesen, hängen aufgrund der fehlenden Konsequenz aber immer wieder in der Luft. Eine ruhige Nummer wie 'Russian Doll' oder ein melodischer Song wie 'Snowman' wirken im Gegensatz hierzu wahre Wunder, bleiben aber Einzelfälle eines ziemlich verworrenen Albums, welches mit großen Ambitionen daherkommt, diese jedoch nur eingeschränkt bestätigt. Die Formel Indie Rock meets Elektro ist daher zwar auf gewisse Art und Weise spannend. Aber die Vollendung ist dieser Longplayer deswegen definitiv nicht.
Anspieltipps: Snowman, Russian Doll
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes