ACHERONTAS - The Seven Tongues Of Daimon
Mehr über Acherontas
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Zazen Sounds
- Release:
- 14.03.2022
- Lucifer - Breath Of Fire
- Leviathan - The Fervent Scales In Reverence
- Belial - The Enn Of Beliya’al
- Satan - Exaltation Of Unbeing
- Choronzon - Webs Of Alienation
- Hecate - Queen Of The Crossroads
- Dragon - Apotheosis
Instrumental, stimmlich und thematisch subtil aufeinander abgestimmt.
ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ aus Griechenland wurde Mitte der 90er Jahre gegründet. Ursprünglich trug die Black-Metal-Band mit Hang zum Okkulten den Namen WORSHIP. Doch bereits 1998 wandelte sie diesen in STUTTHOF. In 2007 fand die Band zu ihrem aktuellen Namen, welcher sich auf einen der fünf Flüsse der Unterwelt aus der griechischen Mythologie bezieht, über den Charon mit seiner Fähre die toten Seelen in den Hades gebracht hat.
Die Band hat seit der Umbenennung acht Alben hervorgebracht, wovon "Amenti - Ψαλμοί Αίματος και Αστρικά Οράματα" aus 2013, "Amarta (Formulas of Reptilian Unification Part II)" aus 2017 und "Psychic Death - The Shattering Of Perceptions" aus 2020 hier als Beispiel dienen sollen. Ferner gibt es neben drei Livealben und einer EP noch diverse Split-Werke und Singles. Am 07.06.2016 hat ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ außerdem gemeinsam mit NÅSTROND das Kollaborationswerk "Chthonic Libations" veröffentlicht.
Aktuell setzt setzt sich die Band aus dem Gründungsmitglied V.P.Sorcerer, welcher für Gesang, Bass und Gitarre verantwortlich zeichnet, dem Bassisten Hierophant, den Gitarristen Saevus H. und Indra sowie dem Schlagzeuger Dothur. Letzteren ausgenommen sind allesamt zudem bei SHIBALBA aktiv, wobei teils lediglich als Unterstützung bei Liveauftritten.
Im Rahmen des neuen Albums beschäftigt sich ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ auf seinem Pfad weiterhin mit Okkultismus und Ritualen, was sowohl in den Lyrics als auch in der Musik zum Ausdruck kommt. ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ äußerte zum neuen Werk: "Der Sand der Schöpfung wird sich erneut verschieben, da das Album das Segel zu neuen Horizonten bedeutet und den Boden mit gesegneten Klangressourcen düngt, um Früchte auf spiritueller Ebene zu tragen."
Bei den Hexenjagdzaubersprüchen auf dem neuen Album wird V.P.Sorcerer von der Lettin Darja Kazimira begleitet, welche mittlerweile in Tiflis lebt und sich in den Genres Experimental, Avant-Garde, Ritual, Dark Ambient bewegt. Definitiv eine gute Entscheidung und eine Künstlerin, welche man im Auge behalten sollte, insofern man diesen Bereichen aufgeschlossen gegenüber steht. In diesem Zusammenhang weise ich hier nur kurz auf ihre Zusammenarbeit mit Dagmar Gertot namens "Death Of The Bull" hin.
"The Seven Tongues Of ΔΑΗΜΩΝ" wartet mit sieben Tracks auf, welche jeweils der Gottheit gewidmet sind, nach der sie betitelt wurden. Die ersten vier Songs heißen dabei genauso wie die vier Bücher der satanischen Bibel. Mit 'Lucifer - Breath Of Fire' eröffnet gleich das längste Lied des Albums und empfängt den Hörer sogleich mit voller Wucht. Allgemein hält sich ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ kaum mit Intros auf, sondern macht lieber gleich deutlich, worum es bei der Band geht: Massive, berauschende Klangkulissen gebildet aus überzeugendem flotten Schlagzeug- und vielseitigen Stimmeinsatz sowie nicht enden wollenden Riffs.
Sowohl die schnellen, als auch die langsameren Parts von 'Leviathan - The Fervent Scales In Reverence' holen den Zuhörer definitiv ab. Das dritte und das fünfte Lied beginnen noch getragener beziehungsweise langsamer. Es währt aber nicht lange, bevor die Fahrt wieder aufnimmt. 'Belial - The Enn Of Beliya’al' bietet neben Schrei- auch Klargesang in seltsam anziehender Weise. Der mit viereinhalb Minuten kürzeste Song des Album ist 'Satan - Exaltation Of Unbeing'. In dem Track springt einen die Spielfreude der Musiker direkt an. Man wogt auf den Riffs regelrecht dahin.
'Hecate - Queen Of The Crossroads' vergönnt zumindest ein halbminütiges Intro. Sowohl Sprech- als auch Schreigesang entfalten eine vortreffliche Wirkung. Die Geräusche im Outro wie unter anderem das Knistern von Feuer überraschen kurz und ergänzen das Stück positiv. Das abschließende, in griechischer Sprache gehaltene 'ΔΡΑΚΩΝ - ΑPOTHEOSIS' ist mit dem vierten und sechsten Stück wohl am gefälligsten, wobei keiner der Albumtitel Mängel ausweist. Mag aber auch einfach daran liegen, dass in dem Lied mehr Raum für spannungsgeladene Pausen gelassen und Muttersprache verwendet wird. Auch die verzerrte Stimme hat einen interessanten, anziehenden Effekt.
Die professionelle Handhabung der Instrumente und die verschiedenen Formen des Gesangs lohnen eine Auseinandersetzung mit dem Album. Hiervon würde ich mir gern ein Konzert von Anfang bis Ende geben, sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt. Im Liveformat bläst "The Seven Tongues Of ΔΑΗΜΩΝ" das Publikum womöglich in elysische Gefilde. Es bleibt die Frage, was wohl die Gottheiten von den ihnen dargebrachten Gaben halten mögen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt