ACHERONTIA STYX - Post Death
Mehr über Acherontia Styx
- Genre:
- Modern Metal / Melodic Death Metal
- Label:
- Dwarrowdelf Records
- Release:
- 13.01.2023
- Cloud Of War
- Shame
- Shards Of Sanity
- Goddess Of Sin
In guten Momenten ordentlicher Modern Metal, in schlechten eher überflüssig ...
Als Fan des melodischen Todesstahls bin ich inzwischen irgendwie an Enttäuschungen gewohnt, denn viel zu oft werfen Newcomer in diesem Sektor Namen wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY als Referenzen in den Ring, auch wenn sich dahinter dann allzu oft moderner Metalcore oder eben doch klassischer Death Metal mit wenig Melodien verbirgt. Doch natürlich werfe ich nicht die Flinte ins Korn und gebe auch weiter Newcomern und mir bisher unbekannten Bands eine Chance, weshalb ich mir natürlich auch die neue EP "Post Death" der Briten ACHERONTIA STYX schnappen musste, die nach dem Langeisen "Shadow & Flame" aus dem Jahr 2020 und der ein Jahr älteren EP "Your Possible Pasts" die dritte offizielle Veröffentlichung des Quartetts ist, das sich bereits im Jahr 2007 gegründet hat.
Und natürlich werden auch hier mit ARCH ENEMY und LAMB OF GOD zwei große Namen als Vorbilder und der Begriff "Melodic Death Metal" in den Ring geworfen, wobei sich mit der Nennung von Chris Adler und Co. meine Hoffnungen auf vier Tracks im Stile des Gothenburg Sounds schon wieder in Luft auflösen. Und so stampft der Opener 'Cloud Of War' mit melodischen Riffs und starker Core-Schlagseite auch mit deutlicher amerikanischer Prägung aus den Boxen, auch wenn zumindest im Chorus ein paar feine Gitarrenleads die Brücke zu Michael Amott und den Erzfeinden aus Schweden schlagen. Zwar wird meine Euphorie direkt von den etwas eindimensionalen Growls und Shouts und dem fürchterlich klirrenden Beckensound ausgebremst, dennoch geht die Eröffnungsnummer in Ordnung und lässt mich zumindest weiter hoffen.
So richtig begeistern kann mich aber auch in der Folge kaum eine Nummer auf "Post Death". 'Shame' etwa verzichtet nahezu gänzlich auf Melodiebögen und rollt als unspektakuläre Death-Dampfwalze über Hörer und Hörerinnen hinweg, während 'Shards Of Sanity' ein reichlich misslungenes Experiment einer Kreuzung von LAMB OF GOD und FEAR FACTORY darstellt, wobei vor allem die elektronischen Spielerein reichlich fehl am Platz wirken. Wenigstens 'Goddess Of Sin' beschließt die Platte wieder mit eine paar starken Riffs und klingt ingesamt so, als hätte man ARCH ENEMY, LAMB OF GOD und FIVE FINGER DEATH PUNCH in einen Kochtopf geworfen, einmal kräftig umgerührt und die tollen melodischen Hooklines von Ivan Moody entfernt.
Ihr hört es schon, auch wenn "Post Death" gerade im ersten und letzten Track einige starke Momente hat, kann mich die EP in Gänze nicht wirklich vom Hocker reißen. Solltet ihr aber ein offenes Ohr für amerikanisch geprägten Modern Metal haben, dann lohnt sich eventuell ein Antesten, wobei ich hier 'Goddess Of Sin' als Anspieltipp empfehlen und auch eher das Herauspicken der Song-Kirschen als den Kauf der kompletten Kurzrille empfehlen würde.
- Redakteur:
- Tobias Dahs