ACHT - Stell Dir Vor
Mehr über Acht
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Neuzeitstü (EMI)
- Release:
- 01.10.2010
- Stell Dir Vor (Album Mix)
- Still (Album Mix)
- Gut Sein (Album Mix)
- Wo Willst Du Hin (Album Mix)
- Nichts Wird Geschehen (Album Mix)
- Einzelspiel (Album Mix)
- Allein (Album Mix)
- Wunder Der Menschheit (Album Mix)
- Es Werde Licht (Album Mix)
- Ziel Auf Mich (Album Mix)
- Alles Gute (Album Mix)
- Zufall (Album Mix)
Gefälliger Rock mit deutschen Texten.
Deutscher Rock der etwas härteren Gangart war gefühlsmäßig in den letzten Jahren eher unterrepräsentiert, abgesehen von leicht weichgespühlten radiokompatiblen Teenie-Bands der späten 90er, deren letzte Auswüchse noch heute zwischen TOKIO HOTEL und REVOLVERHELD dahervegetieren.
Ironischerweise knüpft ACHT an diesen Stil an. Ironisch deshalb, weil mit dem Frontsänger und Songwriter Gil Ofarim ein aus den früheren Bravo's bekanntes Gesicht zur Band gehört. Deshalb die Band aber in eine Schublade zu stecken wäre unfair. Sie deshalb aber abzufeiern auch.
Auf dem Erstlingswerk "Stell dir vor" klingt ACHT rockig und nicht zu soft. Die Gitarren sind dominant, der Gain noch gerade so radiotauglich, die Riffs gehen gut ins Ohr. Technisch geht aber so ziemlich nichts - hier ein Powerchord, dort ein Break, aber keine raffinierten Rhythmen oder auch nur der Versuch originell oder progressiv zu klingen. Die Drums sind stellenweise eintönig, nicht zu dicht und für Leute, die primär Metal hören, nicht gerade ansprechend. Der Gesang von Gil Ofarim ist amtlich, leicht angekratzt und wird Leuten mit entsprechendem Geschmack auch gut gefallen.
"Stell dir vor", gleich der Opener des Albums, wäre sicherlich eine gute Single. Genau 3:10 Minuten, drückende Hookline, guter Refrain. 'Gut Sein' ist eine rockige Ballade, wie man sie schon zigmal gehört hat. Dafür ist die dichte Gitarrenarbeit in 'Wo willst du hin', ein kleiner Ausflug in fast schon metallische Härte, ein guter Ansatz - zumal der zurückgenommene Vers gute Abwechslung schafft. Mit düster depressivem Moll, einem thrashigen Riff, der mal nicht von eins bis vier durchmaschiert, und einer erfrischenden Aggression fällt 'Ziel auf mich' etwas aus dem Rahmen, und ist (gerade deshalb?) durchaus einen Anspieler wert.
ACHT wird seine Freunde finden, zumal mit einem Vertrieb bei EMI für einen kommerziellen Erfolg alles in die Wege geleitet ist. Das Songwriting ist amtlich, die Songstrukturen folgen dem klassischen Spannungsbogen erfolgreicher Rocksongs - sind deshalb aber auch extrem berechenbar und nicht individuell. Menschen, die jenseits von Metal gefälligen Rock mögen, können mal in die Platte reinhören. Alle anderen können das Album getrost vorüberziehen lassen. Denn kaufen werden es andere...
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Markus Herhoffer