ACKERON - Polarity
Mehr über Ackeron
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Melancholia Records
- Release:
- 10.05.2018
- Hold Me Now
- Come Closer
- Beneath The Surface
- Polarity
- Eye Of The Storm
- The Quiet Sun
- Lifeloss
Kurzes, aber dafür knackiges Debüt.
ACKERON – nie von gehört. Wenig erstaunlich, denn "Polarity" stellt nicht nur das Debüt, sondern das erste musikalische Lebenszeichen überhaupt von ACKERON dar. Viel mehr Information kann ich leider nicht liefern, außer dass die Truppe aus unserem Nachbarland Frankreich stammt. Gehen wir also gleich ans Eingemachte.
Zwei Dinge sind mir bereits nach dem ersten Durchgang der Scheibe sonnenklar: Erstens, das Teil ist mit knapp 33 Minuten Spielzeit verdammt kurz ausgefallen. Und zweitens, es wird wahnsinnig schwer, die Musik, welche die Franzosen in diesen wenigen Minuten zelebrieren, so zu kategorisieren, dass man selbiger in angemessenem Maße auch nur annähernd gerecht wird. "Musikalische Wundertüte" umschreibt das Ganze recht gut, finde ich. Warum? Nun, ACKERON schafft es tatsächlich, den Hörer während der sieben Tracks immer wieder aufs Neue zu überraschen. Einerseits mit coolen Ideen, die dann auch noch richtig gut umgesetzt sind, oder mit kleinen musikalischen Einlagen, die man an der entsprechenden Stelle so nicht erwartet hätte. Ein Beispiel gefällig? Während 'Come Closer' gibt es mitten im Song ein Saxophon zu hören, das sogar überraschend gut dort hineinpasst. Und trotz der kurzen Spielzeit offenbaren die einzelnen Tracks tatsächlich bei jedem Durchgang weitere dieser kleinen, aber feinen Details.
Die Geschwindigkeit ist meist im oberen Mittelfeld angesiedelt, wobei in die Stücke auch immer mal wieder langsamere Passagen eingestreut sind. Reine Balladen sind auf "Polarity" keine enthalten. Wenn ACKERON die härtere Gangart anschlägt, erinnert das übrigens stark an GOJIRA, allerdings ohne wie eine plumpe Kopie ihrer Landsleute zu klingen. Verneigung vor den eigenen Idolen trifft es wohl besser. Auch scheinen die Franzosen große Fans von Breaks zu sein, gegeizt wird damit jedenfalls nicht. Gewisse Bausteine finden sich in jedem Song wieder, beispielsweise Djent-Passagen mit Screams und langsamere Parts mit klarem Gesang. Auch an Tempowechseln wird nicht gespart, und auch Freunde von Gitarrensoli kommen auf ihre Kosten. Erstaunlich, dass die Musik insgesamt weder zerfahren noch zusammengeschustert wirkt, da die einzelnen Elemente wirklich gut miteinander verwoben wurden und somit alles wie aus einem Guss klingt. ACKERON klotzt eben anstatt zu kleckern. Nicht einmal beim Sound geben sich die Franzosen eine Blöße, denn auch der klingt sehr ausgereift und so gar nicht nach Debüt. Man tut sich wirklich schwer, Schwachpunkte von "Polarity" zu finden.
Auch wenn sich die Musik von ACKERON nur schwierig in eine musikalische Schublade packen lässt: Das hat schon Hand und Fuß, was die Franzosen auf ihrem Debüt "Polaris" abliefern. Moderner Metal, der mit harten Momenten, welche nicht selten an GOJIRA erinnern, sowie softeren Parts mit Klargesang und vor allem vielen guten Ideen überzeugen kann. Obwohl der Ausflug in die Polarität für den Hörer nur von kurzer Dauer ist, so ist er immerhin intensiv und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ausfälle leistet sich ACKERON keine, von den sieben Tracks kann jeder einzelne überzeugen und findet genau die richtige Balance aus Härte und eingängigen Melodien. Abzüge in der B-Note gibt es nur für die Spieldauer, denn knapp 33 Minuten sind für ein Album eben etwas zu wenig. Also zwar kurz, aber dafür knackig! Unbedingt reinhören!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner