AD NEMORI - Akrateia
Mehr über Ad Nemori
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.10.2019
- Miasma
- Tellurian Doom
- Above The Tide
- Kenosis
- Obey Thy Souvereign
- Diverging From The Black
- The Guidance
- The Stars My Destination
- Enkrateia
Von Gefühlen überwältigt
Nach ihrer 4-Track-EP im September 2016 wurde es wieder etwas ruhiger um AD NEMORI. Doch anscheinend war dies nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm, denn mit "Akrateia" knallen uns die Münchener ein wuchtiges und vorzügliches Stück atmosphärischen Death Metal vor den Latz. Dabei fesselt gleich zu Beginn das geschmackvolle Artwork, ich mag diese Art von Kunst unheimlich. Und aufgrund der einzelnen Lichteinflüsse auf dem ansonsten recht düsteren und bedrohlichen Cover passt es auch hervorragend zur Musik auf "Akrateia".
Einerseits brachial, brutal und wie ein Fausthieb in die Magengrube, andererseits melodisch, episch und mit dem zarten Duft bittersüßer Melancholie behaftet – die verschiedenen Einflüsse sorgen für extreme Spannung und eine bedrückende Atmosphäre zwischen Hoffnung und Resignation. Kurzum: "Akrateia" hat unheimlich viel zu bieten.
Ein fast schon depressives Klavier-Intro leitet das Inferno ein, 'Tellurian Doom' ist Melodic Death, wie er im Buche steht inklusive tiefer Growls, tightem Drumming und wirklich schöner Melodien, die hängen bleiben. Hierbei wechseln sich ruhige, besinnliche Momente mit Phasen besessener Raserei gekonnt ab, die abwechslungsreiche Achterbahnfahrt nimmt langsam Formen an.
Doch auch bei den restlichen Songs wird das Spannungsbarometer oben gehalten: Man nehme nur einmal die Intensivität von 'Above The Tide', das stürmische 'Obey Thy Souvereign', die Schönheit des 'The Guidance'-Instrumentals und die stellenweise aufkommende Verzweiflung des 'The Stars Mx Destination'-Mammuts und kommt aus dem Staunen kaum noch heraus. Tja, und wenn man mit 'Kenosis' gleich einen fast Zehnminüter in die Plattenmitte packt, hat man nicht nur Eier in der Hose, sondern beweist auch ein Händchen für eine unkonventionelle und darum derart gelungene Herangehensweise.
Halten wir fest: AD NEMORI hat ein formidables und ungemein vielschichtiges Debüt kreiert, das zwischen himmelhoch jauchzend bis hin zu einer zu Tode betrübten Stimmung alle nur alle erdenklichen Emotionsfacetten in sich birgt. München schaut nicht nur über den Tellerrand hinaus, sondern hat auch ein richtiges Atmospheric-/Melodic-Death-Metal-Schätzchen in seinen Reihen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp