ADAGIO - Underworld
Mehr über Adagio
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Point Music Distribution / NTS
- Release:
- 29.09.2003
- Next Profundis
- Introitus / Solvet Saeclum In Favilla
- Chosen
- From My Sleep ... To Someone Else
- Underworld
- Promises
- The Mirror Stage
- Niflheim
Wenn man grob eine Schnittmenge von DREAM THEATER und YNGWIE MALMSTEEN ziehen will, dann landet man zunächst bei SYMPHONY X. ADAGIO schwimmen in ähnlichem Fahrwasser, ohne jedoch groß zu kopieren. Spieltechnisch sind sie nämlich den Vorgenannten durchaus ebenbürtig. So ist der französische Bandkopf und Gitarrist Stephan Forté zugleich auch der Komponist, der hervorragende Musiker wie z.B. den ELEGY-Drummer oder den PINK CREAM 69-Sänger um sich geschart hat. David Readman kann bei ADAGIO beweisen, dass er gesanglich ganz oben mitspielt und im MALMSTEEN-Sängerkarussell gut mithalten könnte, eben genauso wie der hervorragende SYMPHONY X- und STAR ONE-Sänger Russell Allen. Die acht Songs bieten über eine Stunde Spielzeit und sind perfekt durchkomponiert. Musikalisch bleiben also keine Wünsche offen. Im Vergleich zu den genannten Bands sind ADAGIO noch eine Spur klassischer bzw. symphonischer. So kommen solche Epen wie das 13-minütige Titelstück, bei dem der Gesang erst nach vier Minuten einsetzt, oder das Instrumental ‘Niflheim‘ eher wie klassische Sinfonien rüber. Trotz dieser sehr klassisch ausgerichteten Schlagseite muss man auf richtig harte Passagen auch nicht verzichten. So sorgt Dirk Bruinenberg’s Doublebass in den meist eingängigen Refrains für eine gesunde Power und bei ‘From My Sleep ... To Someone Else‘ und ‘The Mirror Stage‘ kommen sogar kurze Grindcore-Attacken zum Einsatz. Eine Ballade, die fast ohne Schlagwerk auskommt, aber trotzdem qualitativ sehr hochwertig ist, ist mit ‘Promises‘ ebenfalls vorhanden. Schlechte Stücke sucht man vergebens. Mit jedem Hören entdeckt man bei dieser Platte neue Details und kann sich über die toll arrangierten, teilweise vertrackten und doch einigermaßen eingängigen Songs freuen.
Somit ist diese Platte noch ein klein wenig besser als das Erstwerk “Sanctus Ignis“ und sollte von Fans oben genannter Bands mal angecheckt werden.
Anspieltipps: Next Profundis, Chosen, From My Sleep ... To Someone Else
- Redakteur:
- Tilmann Ruby